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Sahra Wagenknecht räumt Putin-Fehler ein: „Habe mich damals geirrt“

Falsch gelegen, aber unbeeindruckt: Wagenknecht räumt Fehleinschätzung Putins ein und fordert Verhandlungen.

Sahra Wagenknecht gesteht Fehler ein: Kurz vor dem Ukraine-Krieg hielt sie Putins Pläne für eine Drohgebärde. Jetzt verteidigt sie trotzdem ihre Linie!
© IMAGO/Chris Emil Janßen

Wagenknecht-Friedensdemo: Putin-Anhänger und Russland-Versteher

Wir waren auf der Friedensdemo am Breitscheidplatz in Berlin.

Sahra Wagenknecht und ihrem BSW wird oft eine große Russland-Nähe vorgeworfen. Tatsächlich spricht sich die noch recht junge Partei entschieden gegen die Waffenlieferungen an die Ukraine und für eine friedliche Beilegung des Krieges aus. Nun hat jedoch Spitzenfrau Sahra Wagenknecht eingeräumt, Putin falsch eingeschätzt zu haben.

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Die damalige Linkenpolitikerin räumte nun eine Fehleinschätzung von Russland und Putins Plänen kurz vor dem Angriffskrieg ein. Vier Tage vorher sagte Wagenknecht, Russland habe kein Interesse, in die Ukraine einzumarschieren. Am 24. Februar 2022 griff Putin die Ukraine dann doch an.

BSW-Chefin hat Putin falsch eingeschätzt

Dazu sagte die BSW-Chefin dem ZDF: „Ich habe mich damals auch geirrt. Ich habe gedacht, das ist eine Drohgebärde.“ Zu Anne Will sagte sie noch am 20. Februar 2022: „Wir können heilfroh sein, dass der Putin nicht so ist, wie er dargestellt wird: ein durchgeknallter russischer Nationalist, der sich daran berauscht, Grenzen zu verschieben.“ Ein Satz, der nicht gut gealtert ist.

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Der Grund für ihre Fehleinschätzung sei der Bundesnachrichtendienst, so Wagenknecht. Dieser dachte bis kurz vor dem Einmarsch, dass es sich bei Putins Plänen lediglich um eine Übung des russischen Militärs handeln würde. „Damals war das die Einschätzung des BND, über die wir auch im Bundestag unterrichtet wurden. Die war falsch“, sagte Wagenknecht dem ZDF.

Politisches Pulverfass um die Ukraine-Debatte

An ihrer politischen Haltung, der Ukraine-Krieg sei durch die Provokation des Westens, beziehungsweise der NATO, entstanden, hält sie jedoch fest. „Vieles war durchaus vorhersehbar und dieser Krieg hätte sicherlich vermieden werden können, wenn man mehr darauf geachtet hätte, die roten Linien der Russen nicht zu überschreiten.“


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Auch an ihren Lösungsvorschlägen für den Krieg hält die BSW-Chefin fest: „Wir müssen, denke ich, als Deutschland wieder eine Stimme der Vermittlung werden, eine Stimme der Diplomatie in dieser Welt, die tatsächlich alles daran setzt, militärische Konflikte auf dem Verhandlungsweg zu beenden.“