Nach der Freigabe von ATACMS-Mittelstreckenraketen durch Präsident Joe Biden an die Ukraine gibt es wieder eine Taurus-Debatte in Deutschland. Sollte die Bundesregierung die Superwaffe zum Beschuss auf russisches Territorium freigeben? Die FDP überlegt sogar, einen entsprechenden Antrag in den Bundestag einzubringen – schließlich sind auch die Fraktionen von CDU/CSU und Grüne dafür. Zwar könnte Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung mit einem Veto immer noch unterbinden, doch dann wäre das Thema erst recht heiß.
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Dabei ist eine klare Mehrheit der Wählerinnen und Wähler gegen die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Lediglich die Anhänger einer Partei haben mehrheitlich kein Problem damit, Ziele in Russland anzugreifen.
Nur die Grünen sind mehrheitlich zum Beschuss Russlands bereit
Der neue ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap zeigt es: 61 Prozent sind gegen die Bereitstellung der weitreichenden Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Nur 27 Prozent wären dafür, dass sie auch auf russischem Gebiet eingesetzt werden dürften. In Ostdeutschland ist die Ablehnung mit 76 Prozent besonders ausgeprägt.
Beim Blick auf die Wählerinnen und Wähler der einzelnen Parteien zeigt sich ein deutliches Bild. Einzig die Anhänger der Grünen sind mehrheitlich für die Einsatzerlaubnis gegen Russland (51 Prozent). Weitere 9 Prozent der Anhängerschaft der Grünen würde Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern, aber ohne Freigabe für einen Beschuss auf russisches Gebiet.
Taurus-Freigabe gegen Putin: Klare Ablehnung bei anderen Wählern
Komplette Taurus-Ablehnung gibt es dagegen bei der Anhängerschaft von AfD und BSW. Hier sind nur 6 Prozent (AfD) bzw. 2 Prozent (BSW) für die Einsatzerlaubnis gegen Russland.
Bei CDU/CSU- und SPD-Wählern gibt es starke Vorbehalte. Nur eine Minderheit von 37 Prozent (Union) bzw. 34 Prozent (SPD) wäre für den Beschuss Russlands.
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Die Stimmungslage in der Bevölkerung ist also eine andere, als sie mehrheitlich im Bundestag oder oft auch in Talkrunden mit Sicherheitsexperten im Fernsehen vertreten wird.