Erstmals seit fast zwei Jahren ist es passiert! Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit Kreml-Herrscher Wladimir Putin verhandelt. Etwa eine Stunde dauerte das Gespräch. Das Telefonat fand am Freitagnachmittag (15. November) im Kanzleramt statt.
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Das Presseteam des Kanzlers informierte anschließend über den Anruf und postete auf „X“ und Instagram ein Foto. Bei einer Sache wurde Scholz offenbar sehr deutlich. Welche Details nun öffentlich wurden.
Scholz präsentiert sich bei Telefonat mit Putin
„Ich habe mit Präsident Putin telefoniert“, lässt Scholz die Bürgerinnen und Bürger in den Sozialen Netzwerken wissen. Bei einem beigefügten Foto ist er dabei am Schreibtisch zu sehen.
Er habe Putin aufgefordert, „den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden und seine Truppen zurückzuziehen“. Und weiter: „Russland muss Bereitschaft zu Verhandlungen mit der Ukraine zeigen – mit dem Ziel eines gerechten und dauerhaften Friedens.“
Weitere Details des Putin-Telefonats sickern durch
Weitere Details des Gesprächs sind nun bekannt. Putin zeigte sich im Telefonat unter bestimmten Bedingungen zu Verhandlungen bereit. Er bestand nach Angaben des Kremls darauf, dass man dabei Russlands Sicherheitsinteressen berücksichtigen und „von den neuen territorialen Gegebenheiten ausgehen“ müsse. Russland hält inklusive der Halbinsel Krim etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes besetzt. Die Ukraine solle auf diese Gebiete im Osten des Landes für immer verzichten und die Annexion durch Russland anerkennen!
Weiter pocht Putin darauf, dass die Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichtet. Putin blieb im Telefonat bei seiner Erzählung, dass der Krieg eine Folge aggressiver Politik der Nato-Staaten sei.
Scholz beschwert sich über „gravierende Eskalation“
Kanzler Scholz dagegen habe besonders die russischen Luftangriffe gegen zivile Infrastruktur verurteilt. Darüber hinaus habe er die Entsendung der Nordkorea-Soldaten als „gravierende Eskalation und Ausweitung des Konflikts“ bezeichnet.
Der Bundeskanzler habe Putin auch klar gemacht, dass Deutschland weiter voll entschlossen sei, die Ukraine langfristig im Abwehrkampf zu unterstützen. Der Präsident solle nicht damit rechnen, „dass die Zeit auf seiner Seite“ sei.
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Putin will Zusammenarbeit mit Deutschland wieder aufnehmen
Wie geht es nun weiter? Putin und Scholz vereinbarten, in Kontakt bleiben zu wollen. Außerdem erklärte der russische Präsident, dass er gerne die Zusammenarbeit bei den Energielieferungen zum gegenseitigen Vorteil wieder aufnehmen wolle. Doch das steht wohl noch lange nicht auf der Tagesordnung. Scholz bemüht sich um eine zweite Ukraine-Friedenskonferenz – doch ein Termin ist aktuell nicht in Sicht.