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Deutscher General warnt dramatisch vor Putin: „Lage nie so ernst wie heute“

Wladimir Putin hat ein Interesse daran, die EU zu schwächen, so der General a.D. im Interview. Die Bundeswehr müsse sich schnell rüsten.

Deutschland müsse umgehend auf die von Putin ausgehende Gefahr reagieren.
© IMAGO/SNA

Frieden mit Putin: Wann gibt es endlich Frieden in der Ukraine?

Immer wieder taucht die Behauptung auf, der Westen hätte einen ausgehandelten Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine verhindert. Stimmt das? Und wie realistisch ist ein Frieden zwischen den Kriegsparteien?

Mit seinem Angriffskrieg in der Ukraine hat Wladimir Putin die europäische Weltordnung zerrüttet und das Zeitalter ohne blutige Kämpfe beendet. Die Kämpfe gehen in ihren dritten Winter, ein Ende ist nach wie vor nicht in Sicht. Der ehemalige deutsche Viersternegeneral Erhard Bühler warnt im Interview mit der „Neuen Züricher Zeitung“ jetzt vor einer neuen Eskalation und nimmt Deutschland in die Pflicht.

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Deutschland muss mehr für die Ukraine und somit mehr gegen Putin unternehmen, so die deutliche Botschaft von General a.D. Erhard Bühler. Die zögerliche Politik von Bundeskanzler Scholz ist auch ihm ein Dorn im Auge, insbesondere die Absage an die Taurus-Lieferung. „Ich halte es seit langem für richtig, wie es die Franzosen handhaben. Sie gestatten der Ukraine, mit ihren Waffen weit entfernte Ziele in Russland anzugreifen, solange es sich um militärische handelt, von denen eine unmittelbare Bedrohung ausgeht. Deutschland sollte sich Frankreich zum Vorbild nehmen und weitreichende Waffen wie den Taurus liefern, wie es der Bundestag gefordert hat“, so Bühler im Gespräch mit der NZZ.

General a.D.: Ukrainische Taktik im Kampf gegen Putin unterstützen

Etwaige Waffen seien im Kampf gegen Putin unumgänglich, da seine Truppen an der Front nicht zu schlagen seien. Deutschland müsse die ukrainische Strategie, russische Logistikzentren, Versorgungslinien, Flugplätze und Raketenabschussbasen zu zerstören, intensiver unterstützen. Diese befänden sich jedoch bis zu 300 Kilometer hinter der Grenze, sodass weitreichende Waffen unumgänglich seien.


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Putin vor eine solche Konfrontation zu stellen wäre nicht nur gut für die Ukraine, sondern auch im eigenen Sinne präventiv. „Unsere Regierung ist der Ansicht, dass Russland auf absehbare Zeit die größte Bedrohung für Frieden und Freiheit im euroatlantischen Raum ist. Darüber hinaus haben Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und auch der Generalinspekteur der Bundeswehr festgestellt, dass wir in drei bis fünf Jahren eine Abschreckungsfähigkeit gegenüber Russland aufgebaut haben müssen. Denn in den Folgejahren könnte Russland in der Lage und willens sein, Europa anzugreifen“, sagt Bühler.

„Noch nie haben deutsche Geheimdienste und die Spitze unserer Streitkräfte so vor der von Russland ausgehenden Gefahr gewarnt. Wir sollten diese Warnung ernst nehmen. (…) Jetzt ist es ernst. Die Lage war im Kalten Krieg nie so ernst wie heute.“

Erhard Bühler im Interview mit der Neuen Züricher Zeitung

Die Auffassung der Linken, dass Putin kein Interesse daran habe, die NATO anzugreifen, teilt er nicht. Den Angriff auf die Ukraine hätten auch alle für unmöglich gehalten – es gebe keinen Platz für eine solche Naivität. „Das politische Ziel ist vollkommen klar: Russland will die Amerikaner aus Europa vertreiben und die NATO und die Europäische Union so weit schwächen, dass sie irrelevant werden.“