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Ein Jahr nach dem Massaker: Israel kämpft an allen Fronten – über 40.000 Tote

365 Tage nach dem Hamas-Massaker ist der Krieg zu einem Flächenbrand geworden. Ein Land stoppt jetzt die Waffenlieferungen an Israel.

Ein Jahr nach dem Massaker kämpft Israel an verschiedenen Fronten - über 40.000 Tote.
© IMAGO/SOPA Images

Gallant: Israel könnte Libanon in "Steinzeit" versetzen

Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant keinen Krieg im Libanon. Die Hisbollah wisse allerdings sehr gut, "dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht", fuhr er fort. Die israelische Armee könnte das Nachbarland "in die Steinzeit zurückversetzen, aber wir wollen das nicht".

Der 7. Oktober 2023 war eine tiefe Zäsur in der 76-jährigen Historie des israelischen Staates. Um 6.29 Uhr fallen Tausende Terroristen der Hamas in Israel ein, ermorden mehr als 1.200 Menschen und nehmen knapp 240 Geisel. Sie werden in den Gazastreifen geschleppt, welchen das israelische Militär seitdem ununterbrochen angreift.

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Die Konsequenzen des anhaltenden Raketenhagels sowie der Bodeneinsätze von Israel sind verheerend: Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium im Gazastreifen sind über 41.800 Menschen, die meisten von ihnen wohl Zivilisten, den Kämpfen zum Opfer gefallen. Diese Grausamkeit löst auch in Deutschland zahlreiche Emotionen aus, fast täglich gibt es pro-Israel und pro-Palästina Demonstrationen. In Berlin bereitet man sich auf einen Großeinsatz mit 2.000 Einsatzkräften am Montag (7. Oktober) vor.

Während hierzulande die eigene Meinung zumeist friedlich propagiert werden kann und die Politik an ihrer Solidarität mit Israel festhält, geht das Leid im Nahen Osten weiter. Doch längst nicht mehr nur in Israel und im Gazastreifen, sondern auch im Iran, im Westjordanland und insbesondere im Libanon. Die sich hier aufhaltenden Milizen der Huthis und der Hisbollah, welche enge Beziehungen zu der Hamas pflegen, gelten als weitere Feinde Israels. Insbesondere die Hisbollah, „der verlängerte Arm Teherans“, sei eine Bedrohung.

Israel-Krieg: Kämpfe sind längst ein regionaler Flächenbrand

Da sich die Führungsriege der Hisbollah im Libanon aufhält, hat Premier Netanyahu die gezielte Bombardierung veranlasst. Besonders die Region rund um Beirut ist betroffen. Auch hier sind koordinierte Bodeneinsätze des Israel-Militärs inzwischen tägliche Realität. Knapp 1.700 Menschen sind ums Leben gekommen, fast 10.000 wurden verletzt.


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Außerdem ist eine neue Fluchtbewegung entstanden. Die UN spricht von Hunderttausenden flüchtenden Zivilisten, die libanesische Regierung spricht von mehr als einer Million Menschen. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe wurde der Schulbeginn auf November verschoben. Israel will mit den Angriffen unter anderem dafür sorgen, dass die Hisbollah-Miliz von der Grenzregion abrückt, damit knapp 60.000 evakuierte Israelis zurück in ihre Häuser können.

Auch der Iran, der „Strippenzieher des Terrors“, ist ein Dorn im Auge Israels. Die Staaten sind seit der islamischen Revolution 1979 verfeindet, in diesem Jahr kam es dann zum direkten Angriff. Der Angriff auf das konsularische Gelände in Damaskus am 1. April, bei welchem sieben Offiziere der Revolutionsgarde getötet wurden, hätte „eine rote Linie überschritten“. Als „Antwort“ feuerte der Iran in der Nacht vom 13. auf den 14. April mehr als 300 Drohnen und Raketen in Richtung Israel ab.

Am 4. Oktober griff der Iran Israel erneut mit knapp 180 Raketen an, als „Rache“ für die Tötung mehrerer Führungsköpfe der Hisbollah. Israel hat einen erneuten Gegenschlag angekündigt. Unterdessen mehren sich in Europa die Stimmen, die sich von Israel abwenden. So forderte Frankreichs Präsident Macron am Sonntag (06. Oktober) ein Waffenembargo, um zu einer politischen Lösung gelangen zu können. Frankreich werde ab sofort keine Waffen mehr liefern, hieß es.