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Grüne werden schwärzer – Söder sabotiert trotzdem weiter den Merz-Wahlkampf!

Die „Habeckisierung“ der Grünen ändert nichts an der Haltung von Söder. Er torpediert damit auch den Wahlkampf Friedrich Merz.

Söder mag Habeck nicht als Koalitionspartner haben.
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Nach Wahldebakel im Osten: Grünenspitze tritt zurück

Der Bundesvorstand der Grünen um Ricarda Lang und Omid Nouripour ist nach dem Wahl-Debakel im Osten zurückgetreten. Einen Nachfolger gibt es bislang nicht.

Die Grünen in der Krise: Die Partei scheint sich neu zu orientieren und zur Mitte hinzuwenden. Robert Habeck könnte sie nun zu seiner Partei formen – offen und bereit für Schwarz-Grün. Theoretisch auch eine interessante Machtoption für Friedrich Merz, wäre da nur nicht Markus Söder, der aus München prompt wieder querschießt .

+++ Mehr zum Thema: Nach Grünen-Rücktritt von Lang und Nouripour – wer rückt nun auf ihren Platz nach? +++

Laut aktuellen Umfragen könnte die Union mit den Grünen eine eigene Mehrheit bilden. Die Grünen als klarer Juniorpartner, die SPD in der Opposition – das könnte so manchen gefallen im Unionslager. Nicht aber der CSU!

Die Grünen werden nun schwärzer – doch Söder reicht das nicht

Dabei scheinen sich die Grünen auf die Union zuzubewegen. Der linke Bundesvorstand der Grünen Jugend trat jetzt geschlossen zurück und sogar aus der Partei aus! Die jungen Aktivisten wollen einen neuen linken Verband gründen.

Im kommenden Bundesvorstand der Mutterpartei könnte Robert Habeck seine Vertraute Franziska Brantner platzieren. Brantner gehört durch und durch zum Realo-Flügel ihrer Partei und war mit Boris Palmer einst liiert. Daneben wird Felix Banaszak als möglicher Co-Chef gehandelt – er stammt aus dem NRW-Landesverband, der mit CDU-Mann Hendrik Wüst in einer Koalition ist.

„Habeckisierung“ der Partei: Politiker aus NRW, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg als Tonangeber?

Die schwarzen Grünen aus Baden-Württemberg, NRW und Schleswig-Holstein könnten künftig den Ton angeben. Von einer „Habeckisierung“ der Partei ist die Rede – zugeschnitten auf den wahrscheinlichen neuen Spitzenkandidaten. Müsste da Söders CSU nicht ihr striktes Nein zu einer Koalition mit den Grünen überdenken? Allein schon aus strategischen Erwägungen?

Wenn es dumm läuft für die Union, könnte sie hinterher sonst auf Wagenknechts BSW als Mehrheitsbeschafferin angewiesen sein. Ganz ähnlich wie in Sachsen und Thüringen. Da wären die Grünen doch die attraktivere Variante? Sieht CSU-Chef Söder scheinbar nicht so. Nach den Rücktritten von Ricarda Lang und Omid Nouripour stellt er klar:

„Ricarda Lang und Omid Nouripour sind nur die Bauernopfer der Grünen. Der schlechte Regierungsstil und vor allem die katastrophale Wirtschaftspolitik sind der eigentliche Grund für die Wahlergebnisse der Grünen. Das Gesicht dafür ist Robert Habeck. Auch er sollte zurücktreten. Er hat als Wirtschaftsminister versagt. Die Grünen setzen nur auf Ideologie statt auf Vernunft. (…) Für uns ist klar: Eine Beteiligung der Grünen in der nächsten Bundesregierung wird es mit der CSU nicht geben. Wir sagen klar Nein zu Schwarz-Grün.“

Markus Söder via X

„CSU sagt klar Nein zu Schwarz-Grün“

Egal, wie sich die Grünen auch strecken, wie gut sie mit den CDU-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und Daniel Günther auch können – für die CSU kommt eine solche Option nicht in Frage.


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Hauptstadt-Insider Gordon Repinski ordnet das Söder-Statement auf X ein: „Er muss gar nicht Merz angreifen, um ihm den Wahlkampf zu verderben. Er verschlechtert einfach dessen Optionen, indem er die Grünen (als Koalitionspartner) diskreditiert.“ Der Journalist von „Politico“ meint, dass er damit nicht nur dem Kanzlerkandidaten Merz, sondern auch der politischen Kultur schadet.