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Ost-West Streit bei Sachsen-Wahl: „Wessis sollten weniger verdienen“

Sachsen-Wahl: Ungerecht behandelt und abgehängt? So sehen die Ostdeutschen ihre Rolle im vereinten Deutschland.

Bleiben die Gräben zwischen Ost und West auch nach 34 Jahren bestehen? Diesen Einfluss hat das Ganze auf die Sachsen-Wahl.
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Reden wir drüber: Werden Ossis immer noch anders behandelt als Wessis?

Kurz vor der Landtagswahl 2024 in Thüringen fragen wir die Menschen dort, ob sie sich immer noch anders behandelt fühlen als Wessis.

Bald sind die Sachsen-Wahlen. Auch in Thüringen und kurz darauf in Brandenburg wird gewählt. Alle drei sind Bundesländer der ehemaligen DDR. Längst vorbei, möchte man meinen, ist doch heute alles nicht mehr relevant. Doch dem ist nicht so. Anlässlich der Landtagswahlen in den neuen Bundesländern wird klar: Die Ostdeutschen fühlen sich noch immer nicht endgültig gleichgestellt.

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Im Zusammenhang mit der Sachsen-Wahl, der Wahl in Thüringen und auch in Brandenburg wird immer wieder auch über die politischen Unterschiede zwischen Ost und West berichtet. Aber gibt es die wirklich? Oder wird nur anders über die Ostdeutschen berichtet? Unsere Redaktion hat nachgefragt.

Sind Ossis und Wessis endlich gleich? Reden wir drüber!

34 Jahre ist die Wiedervereinigung jetzt schon her, und doch spielt der Unterschied zwischen Ost und West noch immer eine Rolle. Auch bei dem Kampf um die Sachsen-Wahl. Das liegt daran, dass sich viele Ostdeutsche bei der Wende benachteiligt gefühlt haben, erklärt eine Frau aus Brandenburg.

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„Ich hatte mich damals gerade selbstständig gemacht und einen Kredit aufgenommen. Dann kam die Wende, und ich guckte in die Röhre. Das war kein guter Start mit mir und der Bundesrepublik. Aber ich hab schnell gelernt, wie das Spiel läuft. Jetzt macht mir keiner mehr was vor, und ich fühle mich auch nicht benachteiligt.“

Sachsen-Wahl: „Ossis sind die Doofis“

Das sieht ein Mann aus Sömmerda in Thüringen anders: „Die Löhne sind immer noch nicht gleich. Man müsste das mal anpassen. Die Wessis sollten etwas weniger verdienen und die Ossis etwas mehr – so dass man sich in der Mitte trifft.“ Seine Freundin stört vor allem die Sichtweise auf die Ostdeutschen: „Ja, man sagt halt, dass die Ossis immer so die Doofis sind.“ Das fühle sich gar nicht gut an.


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Eine junge Frau aus Suhl in Thüringen stimmt ihr da zu: „In unserer Generation geht es noch, aber bei den älteren Menschen merkt man schon, dass die Ossis anders gesehen werden.“ Sie könne sich gut vorstellen, dass dieser Umgang einen Einfluss auf die Landtagswahlen hat. „Ich glaube, wenn man sich von dem Rest des Landes ungerecht behandelt fühlt, wählt man eher die Parteien, die so auf Hass setzen.“