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Verzweiflung in Kursk: Putin verlegt 30.000 Soldaten – viele Verluste

Die Demütigung in Kursk hat Putin seine Taktik ändern lassen. Er verlegt Tausende Soldaten in die Region – ihr Einsatz ist heikel.

Putin hat seine Taktik geändert und schickt Tausende Soldaten in die Region Kursk.
© IMAGO/SNA

Russland und Nordkorea schließen angeblich Verteidigungspakt

Nordkorea und Russland haben beim Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Pjöngjang einen Vertrag geschlossen, der gegenseitigen Beistand "im Falle einer Aggression" beinhaltet. Beide Länder würden gegen die "US-Hegemonie" kämpfen, erklärte Putin.

Die ukrainische Offensive in der Region Kursk hat einen Wendepunkt im Krieg markiert. Seit inzwischen drei Wochen operieren ukrainische Truppen auf russischem Territorium, nach wie vor rücken sie tiefer in das Landesinnere vor. Verzweifelt verlegt Putin Truppen an die „neue“ Front. Er hat bereits zahlreiche Soldaten verloren.

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Nach Angaben des ukrainischen Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj habe man sein kurzfristiges Ziel in der Region Kursk bereits erreicht. Putin habe als Reaktion auf die taktische Unterlegenheit der russischen Armee im eigenen Land seine Strategie geändert und bereits knapp 30.000 Soldaten in die Region geschickt. Jene Soldaten fehlen fortan an anderen Frontabschnitten – solche, die in der Ukraine liegen. Die eigene Offensive entpuppt sich somit als Verteidigungsstrategie.

Putin verliert 600 Männer an die Ukraine

Nach Angaben von Syrskyj sei das aber erst der Anfang, in den kommenden Tagen wird mit weiteren strategischen Verschiebungen von Putin gerechnet. Dem General zufolge mindert Russland in der Folge bereits seine Aktivitäten im Süden der Ukraine. Seine Truppen hätten unterdessen 100 Ortschaften und circa 1.300 Quadratkilometer Fläche eingenommen. Von den gegnerischen Soldaten, welchen man an der Front begegnete, habe man ungefähr 600 festgenommen.


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Die Washington Post berichtet, dass unter den Kriegsgefangenen viele wehrpflichtige Personen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren seien. Jene müssen ein verpflichtendes Wehrdienst-Jahr absolvieren, sollen offiziell aber nicht im Kampf eingesetzt werden. Ihre Gefangenschaft ist für Putin daher sehr brisant. „Der Einsatz von Wehrpflichtigen im Kampf untergräbt den Gesellschaftsvertrag zwischen den russischen Familien und der Regierung, der unter Putins Führung seit 1999 Bestand hat“, zitiert „ntv“ Dara Massicot, Senior Fellow des Russia and Eurasia Program der Carnegie Endowment for International Peace.

Der Staatsapparat von Putin sucht derweil noch immer einen Sündenbock für die Demütigung – und findet diesen in den USA. Die Vereinigten Staaten hätten sich am Einmarsch der ukrainischen Truppen beteiligt. Für den Vize-Außenminister Sergej Rjabkow sei die Mitwirkung „eine Tatsache“.