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Solingen-Anschlag: Nach 10 Stunden reagiert Faeser – Kanzler Scholz schweigt noch

Während der Messeranschlag von Solingen die Meldungen bestimmt, lässt sich Innenministerin Faeser Zeit mit einem Statement.

Faeser reagiert auf den Anschlag von Solingen
© IMAGO/Panama Pictures

Messeranschlag in Solingen

Messeranschlag beim Stadtfest in Solingen (23. August 2024)

Eilmeldungen am Freitagabend: Ganz Deutschland blickte erschüttert auf den Messeranschlag in der NRW-Stadt Solingen. Beim dortigen „Festival der Vielfalt“ zum 650. Jubiläum der Stadt kam es zu einer furchtbaren Messerattacke. Drei Menschen starben, acht weitere wurden verletzt, zum Teil schwer.

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Bei der Ampel-Regierung in Berlin aber ließ man sich Zeit mit einer offiziellen Reaktion. Erst am Samstagmorgen meldete sich Innenministerin Nancy Faeser mit einem Statement.

Lauterbach reagiert als erster Ampel-Vertreter

Während Gesundheitsminister Karl Lauterbach noch vor Mitternacht etwas auf seinem X-Kanal postete und von einem „feigen und erbärmlichen Täter“ schrieb, kam von Innenministerin Nancy Faeser und Bundeskanzler Olaf Scholz zunächst gar keine Reaktion. NRW-Minister Herbert Reul dagegen war noch in der Nacht zum Tatort gefahren und unterrichte vor Ort die Presse – sichtlich erschüttert. Noch vor Mitternacht hatte bereits Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) ein bewegendes Statement veröffentlicht (>>> hier mehr dazu).

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Solingen-Anschlag: Faeser und Scholz lassen sich Zeit

Erst um 8.16 Uhr am Samstagmorgen kam dann die erste öffentliche Äußerung zu Solingen von Faeser. Sie sicherte den Behörden in NRW „jede Unterstützung“ von Seiten des Bundes zu. Olaf Scholz lässt sich derweil noch mehr Zeit.

„Der brutale Anschlag auf das Stadtfest in Solingen erschüttert uns zutiefst. Wir trauern um die Menschen, die auf furchtbare Weise aus dem Leben gerissen wurden. Meine Gedanken sind bei den Familien der Getöteten und bei den Schwerverletzten. Unsere Sicherheitsbehörden tun alles, um den Täter zu fassen und die Hintergründe des Anschlags zu ermitteln. Die Polizei NRW hat dabei jede Unterstützung des Bundes. Ich bin dazu mit NRW-Innenminister Herbert Reul und unseren Sicherheitsbehörden im laufenden Kontakt.“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser über X

Erst kürzlich kündigte Faeser angesichts der Zunahme von Messerangriffen eine Verschärfung des Waffenrechts an. Nach ihren Vorstellungen sollen in der Öffentlichkeit dann nur noch Messer mit einer Klingenlänge von sechs Zentimetern (statt bisher zwölf) mitgeführt werden dürfen. Springmesser sollen generell verboten werden.


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Nach bisherigen Informationen stach der Täter von Solingen mit einem Messer auf die Opfer ein. Dabei soll er gezielt in die Halsregion gestochen haben.