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Putin will Frieden? Kreml-Mann spricht aus, was BSW und AfD nicht wahrhaben wollen

Sind Wagenknechts BSW und AfD naiv und zu gutgläubig, wenn es um Putin geht? Ein Kreml-Insider spricht Klartext über den Frieden.

Frieden mit Putin?
© IMAGO / SNA, IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Russland und Nordkorea schließen angeblich Verteidigungspakt

Nordkorea und Russland haben beim Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Pjöngjang einen Vertrag geschlossen, der gegenseitigen Beistand "im Falle einer Aggression" beinhaltet. Beide Länder würden gegen die "US-Hegemonie" kämpfen, erklärte Putin.

Man müsse mit Putin verhandeln und einen Waffenstillstand vereinbaren, fordern vor allem Vertreterinnen und Vertreter des BSW von Sarah Wagenknecht und der AfD vor den Ostwahlen. Sie lehnen Waffenlieferungen an die Ukraine strikt ab. Doch ihre Sehnsucht nach Frieden scheint im Kreml-Umfeld keineswegs geteilt zu werden.

+++ Auch spannend: Putin reagiert anders als erhofft: Ukraine-Offensive droht nach hinten loszugehen +++

Zwar gab es jüngst Berichte über einen geplatzten Gipfel in Katar, bei dem ein Teil-Waffenstillstand hätte vereinbart werden sollen (hier mehr dazu). Aufgrund der ukrainischen Offensive seien diese Verhandlungen auf Eis gelegt worden. Ein neues Statement von Ex-Präsident Dmitri Medwedew lässt allerdings dran zweifeln, wie ernst es der Kreml damit gemeint haben kann.

Ex-Präsident Medwedew will Feind „vollständig zerstören“

So postete der Putin-Vertraute und stellvertretende Leiter des Sicherheitsrates der Russischen Förderung nun auf X:

„Terror in der Region Kursk: Der Westen hat die Lage in der Ukraine, die noch immer unter seiner Kontrolle steht, noch viel schlimmer gemacht, und jetzt wird es noch viel mehr sinnlose Ausgaben und eine radikal höhere Zahl von Särgen geben. Keine Verhandlungen bis der Feind vollständig zerstört ist.“

Dmitri Medwedew auf X

Der Zorn-Beitrag aus Moskau offenbart die Extremposition aus dem Putin-Umfeld. Der Feind, also Präsident Wolodymyr Selenskyj und die ukrainischen Streitkräfte, müssten „vollständig zerstört“ werden.

Für Professor Thomas Jäger, Experte für Internationale Politik, ist der Beitrag ein Beleg dafür, dass Putin und sein Regime nicht verhandeln wollen. Auf X ordnet der Politikwissenschaftler die Aussage von Medwedew ein:

„Medwedew nennt vollständige Vernichtung des Feindes als Bedingung für die Aufnahme von Verhandlungen. Abgesehen davon, dass dies keinen Sinn ergibt, denn mit dem vernichteten Feind braucht man nicht zu verhandeln, fasst er damit Russlands Verhandlungsbereitschaft korrekt zusammen.“

Professor Jäger auf X

3.000 Putin-Soldaten eingekesselt?

Derweil haben die ukrainischen Streitkräfte offenbar versucht, in eine weitere russische Grenzregion vorzudringen. Im Oblast Brjansk habe es Kämpfe gegeben, meldete der Gouverneur Alexander Bogomaz am Mittwoch über Telegram. Das Eindringen einer „ukrainischen Aufklärungs-Sabotage-Gruppe“ sei allerdings verhindert worden.


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In der Region Kursk kontrolliert die Ukraine nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 1.000 Quadratkilometer (etwa die Größe Berlins) und Dutzende Ortschaften. Nach der Zerstörung von drei Brücken über dem Fluss Seim sollen rund 3.000 russische Soldaten in der Falle sitzen. Sie sollen nach Angaben von Militärblogger Igor Sushk eingekesselt und von Versorgungswegen abgeschnitten sein.