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Rente: Radikaler CDU-Plan – wären die Deutschen die Gelackmeierten?

Kommt es zur nächsten weitreichenden Reform bei der Rente? Die CDU plant ein neues Gesetz bei einem Wahlsieg 2025.

CDU will weitreichende Reform bei der Rente.
© IMAGO/Zoonar II

Wie schaffe ich den Übergang in die Rente? Insider rät: „Nicht von 100 auf 0 runterschalten“

Was sollte man beim Übergang in die Rente unbedingt beachten? Rentenexperte Helmut Achatz gibt Tipps.

Die CDU schmiedet an ihrem Regierungsprogramm und will weitreichende Reformen auch bei der Rente. Mehr Lebenszeit im Beruf, statt im Ruhestand verbringen – das ist das Ziel der Christdemokraten, um das System zu stabilisieren.

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Doch im Ländervergleich ist das eigentlich unfair. Viele Menschen in unseren Nachbarländern leben heute deutlich länger – und müssen trotzdem weniger lang arbeiten!

Rente mit 67: CDU will noch weitergehen

Dennoch pocht Gitta Connemann, die einflussreiche Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT, darauf, dass ihre Partei eine entsprechende Reform bei der Rente in der kommenden Regierung durchsetzen wird.

„Es wird auch im Regierungsprogramm – wie im Grundsatzprogramm – stehen müssen, dass wir die Regelaltersgrenze an die Lebenserwartung anpassen. Sollten wir regieren, werden wir diese Kopplung auch schon in der nächsten Legislaturperiode beschließen müssen.“

MIT-Chefin Gitta Connemann (CDU) gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“

Bislang hat die Politik bereits die Rente mit 67 beschlossen. Bis ins Jahr 2031 erhöht sich schrittweise die Regelaltersgrenze bis zu eben dieser Grenze. Nun will die CDU, dass ein späterer Renteneintritt gilt, wenn die Menschen gleichzeitig eine längere Lebenserwartung haben.

In Spanien und der Schweiz werden die Menschen drei Jahre älter

Dabei haben die Menschen in Deutschland schon heute zeitlich teilweise weniger von ihrer Rente als die Ruheständler in anderen westdeutschen Ländern. Unser Land gehört zu den Schlusslichtern bei der Lebenserwartung in Westeuropa. Das ergab jüngst eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung.

Der Rückstand hat sich sogar auf durchschnittlich 1,7 Jahre vergrößert. Besonders heftig ist der Vergleich zwischen der durchschnittlichen Lebenserwartung in der Schweiz (83,5) und Deutschland mit nur 80,5 Jahren. Auch in Spanien hat man mit 83,2 Jahren im Schnitt eine klar höhere Lebensspanne als eine Seniorin oder ein Senior hierzulande.

In Frankreich gib es Aufstand für Rente mit 64

Während Deutschland beim Renteneintrittsalter auf 67 hoch geht und die CDU eine weitere Erhöhung gesetzlich ermöglichen will, gibt es in Frankreich bereits einen großen Aufstand, weil das Renteneintrittsalter bis 2030 auf 64 Jahre erhöht wird. Auch in Österreich ist die Perspektive besser als für deutsche Arbeitskräfte, die auf einen zeitnahen Ruhestand hoffen. Bis 2033 soll das Renteneintrittsalter in der Alpenrepublik lediglich auf 65 Jahre steigern.



So wirkt es im Vergleich mit anderen westeuropäischen Ländern so, als wären die Deutschen gelackmeiert: später in Rente und zudem noch ein früherer Tod.