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Thüringen-Wahl: „Brat-Summer!“ – so will Bodo Ramelow Gen-Z zu den Wahlurnen bewegen

Bodo Ramelow legte zur Thüringen-Wahl ein modernes Cover von „Da Da Da“ auf. Die Gen-Z scheint es abzuholen, wie er uns im Interview erzählt.

Im Interview zur Thüringen-Wahl sprachen wir mit Bodo Ramelow über sein "Da Da Da"-Cover.
© IMAGO / Funke Foto Services

Landtagswahl 2024 in Thüringen: Interview mit dem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow

Anlässlich der Landtagswahl 2024 in Thüringen sprachen wir mit dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow.

Am 1. September findet die Thüringen-Wahl statt. Auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) tritt dafür an und will sein Amt verteidigen. Aktuell steht die Linke in Umfragen bei 13 Prozent und ist viertstärkste Kraft.

Um die Thüringer noch einmal kräftig zu den Wahlurnen zu trommeln, haben sich Ramelow und sein Team etwas Besonderes einfallen lassen. Er und die Band „DONATA“ legten ein modernes Cover des Neue-Deutsche-Welle-Klassikers „Da Da Da“ auf. Auch die Gen-Z scheint von dem Stück angetan zu sein, wie uns der Linke-Politiker im Interview erzählt.

++ Wichtig dazu: Will Bodo Ramelow nun auf den „Brat-Summer“-Trend aufspringen? ++

Thüringen-Wahl: Bodo Ramelow über sein Trio-Cover

„Du musst mich nicht lieben, du musst nur Demokrat sein“, diese Botschaft teilt Bodo Ramelow in seiner Neuauflage des bekannten Trio-Songs. Er zeigt sich dabei in einem eher ungewohnten Bild: lässig singend mit Sonnenbrille. Doch sein modern aufgelegter Video-Clip ist eine Antwort auf den sogenannten „Brat-Summer“, der bei der Generation Z in diesem Jahr sehr beliebt ist.

Der Trend „Brat-Summer“ ist inspiriert durch die britische Künstlerin Charli XCX, die im Sommer ihr neues Album „Brat“ veröffentlicht hat. Es fördert das Feiern von Chaos und Ungezwungenheit, indem er traditionelle Normen und Erwartungen hinter sich lässt. Zur Thüringen-Wahl scheint Ramelows Konzept sogar gut zu funktionieren, erzählt der Ministerpräsident unserer Redaktion im Interview.

Redaktion: Herr Ramelow, wie ist das „Da Da Da“-Cover mit der Band zusammen entstanden, welches ja auch eine politische Botschaft mit sich trägt?

Ramelow: „Es ist ein Team von jungen Leuten, die mich begleiten, und die haben in den letzten Jahren öfter mal Clips mit mir produziert. Ich bin, sagen wir mal, eine etwas ältere Generation, aber mit ‚Da Da Da‘ bin ich nun mal groß geworden. Ich habe darauf wirklich auch noch selber enthusiastisch getanzt vor vielen, vielen Jahren und deswegen fand ich das ganz lustig.

++ Der Linke-Politiker im Porträt: Bodo Ramelow privat: Sein Bruder rettete dem Ministerpräsidenten von Thüringen das Leben ++

Und ich merke, dass dieses Geschmacksgefühl meiner jungen Leute wirklich so ist, dass so etwas auch nicht schiefgeht. Es kann ja auch sehr schnell in eine peinliche Situation oder in etwas Aufgesetztes abrutschen, aber mit der Gruppe ‚DONATA‘ habe ich das gerne gemacht. Es ist eine Kollegin von mir, die auch Abgeordnete ist und die ich schon öfter im musikalischen Einsatz erlebt habe.“

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„Für die müsste das Lied Senioren-TV sein“

Haben Sie seitens der Gen Z Feedback zu dem Song erhalten? Das Original ist schließlich über 40 Jahre alt und scheint damit doch weniger zugänglich zu sein für die jüngere Generation.

„Scheinbar geht es ganz anders ab. Wenn ich alles richtig deute, ist der Clip mittlerweile einer der sehr stark gelikten. Und die Zugriffszahlen beweisen, dass sehr viele Menschen auf einmal sehr fröhlich darauf reagieren. Die Rückantwort, die ich kriege, kommt von jungen Leuten. Teilweise auch von Kindern, womit ich gar nicht gerechnet habe. Für die müsste ja das Lied eher Senioren-TV sein. Diese Form, die ‚DONATA‘ das Lied mit mir performt haben, ist etwas, was wiederum junge Leute anspricht – also, Brat-Summer!“


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„Als ich es das erste Mal gehört habe, habe ich gedacht, das ist etwas mit Thüringen und hat mit Braten zu tun. Bis ich dann verstanden habe, es ist Englisch und heißt ‚Göre‘. Das soll ein anderer Style sein. Ich muss mich immer dem Thema irgendwie nähren, um zu verstehen, was da los ist. Aber das Besondere ist eben, sich darauf einzulassen und zu versuchen, es zu verstehen.“