Veröffentlicht inPolitik

Olympia 2024: Judoka sorgen mit Israel-Boykott für Skandal

Das IOC hat vor einem politischen Missbrauch von Olympia 2024 gewarnt, jetzt kommt es zu einem doppelten Skandal. Im Mittelpunkt: die Judoka.

Die Judoka sorgen bei Olympia 2024 mit ihrem Israel-Boykott für einen Skandal.
© IMAGO/Pixsell

Olympia 2024: Das sind die deutschen Stars in Paris

427 Athleten aus Deutschland treten bei Olympia in Paris an - so viele wie noch nie. Das sind die größten Stars.

Schon im Vorfeld von Olympia 2024 waren die Bedenken ob einer Politisierung der Spiele groß. Es hat tatsächlich nur wenige Turnierstunden gedauert, bis dieser Sport-Missbrauch eintrat. Im Fokus: marokkanische und algerische Judoka und der Gaza-Krieg.

+++ Das könnte dich auch interessieren: Olympia 2024: Vergewaltiger tritt für Niederlande an – „Das ist geisteskrank!“ +++

Das IOC hatte mit Blick auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas vor diskriminierendem Verhalten gewarnt. Die Schützlinge des marokkanischen sowie des algerischen Judoverbandes scheinen diese Warnung jedoch nicht verinnerlicht zu haben.

Olympia 2024: Doppelter Israel-Boykott

Den ersten negativen Polit-Höhepunkt bei Olympia 2024 setzte der Marokkaner Abderrahmane Boushita. Am Sonntag (28. Juli) traf er in der Judo-Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm auf den Israeli Baruch Shmailov. Shmailov konnte sich im Sechszehntelfinale durchsetzen – doch Anerkennung von seinem Kontrahenten erhielt er dafür nicht. Boushita verweigerte den traditionellen Handschlag, welcher die Fairness des Wettbewerbes symbolisieren soll. Das teilte der israelische Judo-Verband auf Instagram mit. Als Antwort auf den ausbleibenden Handschlag zeigte Shmailov mehrfach auf die israelische Flagge auf seinem Anzug.


Mehr Nachrichten für dich:


In Sachen Israel-Boykott legte der algerische Judoka Messaoud Redouane Dris nur wenig später nach. Am Montag sollte er in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm gegen den Israeli Tohar Butbul. Um für seine Verweigerung nicht bestraft werden zu können, tauchte der Algerier zur vorherigen Gewichtsmessung mit 400 Gramm zu viel auf. Der Erstrundenkampf wird somit nicht stattfinden.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Abgesehen von der groben Unsportlichkeit ein riskantes Verhalten, denn nach einem ähnlichen Boykott bei den Spielen von Tokio 2021 kassierte sein Landsmann Fethi Nourine vom Weltverband eine Zehn-Jahres-Sperre.

Die Botschaft des Algeriers ist eindeutig. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg stellen sich viele Araber auf die Seite der Hamas. Zwischen Algerien und Israel gibt es keinerlei bilateralen Beziehungen. Man lehnt den jüdischen Staat ab. Die Chance, sich als geeinte Sportwelt gegen den Krieg einzusetzen, wurde zumindest im Judo verspielt.