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Sahra Wagenknecht im Aufwind: Auch Claus Weselsky schwärmt vom BSW

Das BSW macht weiter auf sich aufmerksam. Im Interview mit dem Zeit-Magazin gerät jetzt auch GDL-Chef Claus Weselsky ins Schwärmen.

GDL-Chef Weselsky schwärmt vom BSW, obwohl er CDU-Mitglied ist.
u00a9 IMAGO/Ardan Fuessmann

Scholz schließt Kooperation mit Wagenknecht-Partei aus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht keinerlei Grundlage für eine Zusammenarbeit seiner SPD mit dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). "Nein, das übersteigt meine Fantasie", sagte der Kanzler der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".

Claus Weselsky, Chef der GDL, machte in den zurückliegenden Monaten vor allem mit angeordneten Arbeitsniederlegungen auf sich aufmerksam. Der 65-Jährige zog so den Zorn zahlreicher Bahnkunden auf sich, inzwischen hat sich die Situation auf den Gleisen aber wieder beruhigt. Jetzt sorgt er mit seiner Schwärmerei für das BSW für die nächsten Schlagzeilen.

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Claus Weselsky ist seit 2008 Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und setzt sich seither vehement für die Arbeitsbedingungen der knapp 40.000 Mitglieder ein. Weselsky, der im Herbst in Rente gehen wird, ist Mitglied in der CDU – noch!

Claus Weselsky: BSW läuft CDU den Rang ab

Denn wie er in einem Interview mit dem Zeit-Magazin zu verstehen gab, hadere er mit den Christdemokraten. Auf die Frage, warum er denn noch CDU-Mitglied sei, antwortete er: „Gute Frage, nachdem meine Kanzlerin Angela Merkel in ihrer Regierungszeit alles getan hat, um das Streikrecht auszuhöhlen.“ Zudem sei der soziale Flügel der CDU kaum noch existent. Er sei jedoch einer der Gründe gewesen, weshalb er sich damals für den Eintritt in die CDU entschieden hätte.

Zudem frustriere ihn der Aufstieg der AfD, welcher unter der CDU-Regierung seinen Lauf genommen hat. „Ich finde ihn scheußlich, aber ich verstehe ihn. Seit Jahren stempeln wir Wähler als Trottel ab, weil sie sich dagegen wehren, dass das Land aus dem Elfenbeinturm regiert wird. Ich finde die Reaktion der Wähler normal. Ich hasse es, wenn Menschen unterstellt wird, dass sie blöde seien. Ich habe die AfD anfangs mal als wirkliche Alternative betrachtet, da waren ehrenwerte Menschen engagiert. Dann kam diese Radikalisierung, die schlimm ist“, so der GDL-Chef.


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Mit Blick auf den Spitzenkandidaten seiner CDU, Friedrich Merz, sagt er: „Wenn Friedrich Merz Bundeskanzler wird, kann ich Ihnen sagen, was abgeht: Der nimmt sich die SPD, weil sie so am Boden liegt, und macht mit ihr ordoliberale Politik“. Ein solcher vom Staat geschaffener wirtschaftlicher Ordnungsrahmen scheint für ihn keine Lösung zu sein, denn „ich selbst verzweifle an der Frage: Wen soll man denn eigentlich wählen?“

Immerhin einen Ausweg sieht er: „Ich freue mich über das Bündnis Sahra Wagenknecht [BSW], wenigstens das kann ich sagen.“ Klingt, als hätte Sahra Wagenknecht einen neuen Fan dazugewonnen. Für das BSW wäre es nicht der erste „Promi-Bonus“. So gesellte sich beispielsweise schon Schauspieler Jan-Josef Liefers in die Wagenknecht-Reihe.