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Putin bereit für Friedensverhandlungen? „Haben uns nie geweigert“

Wladimir Putin lässt auf einem Wirtschaftsforum aufhorchen: Plötzlich kann er sich Verhandlungen vorstellen. Die Bedingungen sind altbekannt.

Kreml-Chef Putin kann sich Friedensverhandlungen vorstellen - aber zu seinen Konditionen.
© IMAGO/ITAR-TASS

Russland und Nordkorea schließen angeblich Verteidigungspakt

Nordkorea und Russland haben beim Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Pjöngjang einen Vertrag geschlossen, der gegenseitigen Beistand "im Falle einer Aggression" beinhaltet. Beide Länder würden gegen die "US-Hegemonie" kämpfen, erklärte Putin.

Der Krieg in der Ukraine fordert täglich neue Opfer, die von Putin ausgehende Aggression hat schon Hunderttausenden Menschen das Leben gekostet. Der ukrainische Generalstab berichtet, dass bereits über 600.000 russische Soldaten gefallen seien. Auch in der russischen Region Kursk kennt das Leid kein Ende. Jetzt lässt der Kreml-Chef aufhorchen und macht Hoffnungen auf ein Ende der Kämpfe.

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Auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok sorgt Putin mit einer Aussage für Schlagzeilen. „Wenn es [in der Ukraine] den Wunsch nach Verhandlungen gibt, werden wir uns nicht weigern“, so der russische Machthaber. Laut eigener Aussage hätte sich Russland „nie geweigert“, Gespräche mit der Ukraine aufzunehmen.

Putin: Lage in Kursk unter Kontrolle

Grundlage für etwaige Gespräche müssten jedoch die Verhandlungen aus dem Frühjahr 2022 in Istanbul sein. Putin berichtete damals, die Länder hätten kurz vor einer Einigung gestanden – „der Westen“ hätte die Verhandlungen aber im letzten Moment beendet, indem er der Ukraine von dem Deal abgeraten hätte. Bei den Gesprächen Ende März wurden sogar einige Vertragsentwürfe formuliert, ehe sie zwei Monate später zum Erliegen kamen. Der Frieden war laut Putin sehr nah.


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Sofern man die Standpunkte wieder aufgreifen würde, könnte sich Putin einen erneuten Schritt an den Verhandlungstisch vorstellen. Ein weiterer Dorn im Auge des Präsidenten, welcher vorerst noch beseitigt werden musste, war das Geschehen in der Region Kursk. Moskau hatte kurz nach dem Einmarsch noch erklärt, dass Verhandlungen „derzeit“ unmöglich seien. Jetzt hat sich das Blatt laut Putin aber gewendet: „Unsere Streitkräfte haben die Lage stabilisiert und damit begonnen, allmählich aus unserem Gebiet zu verdrängen.“

Russland hatte bis dato Verhandlungen ausgeschlossen, solange sich die Ukraine nicht aus den besetzten Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson zurückzieht. Außerdem solle man auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichten. Kiew lehnte dies zuletzt ab und will seine Offensive auf russischem Gebiet fortsetzen.