Ryanair-Flüge von und nach Mallorca stehen derzeit besonders im Fokus. Immer wieder gibt es Berichte über Probleme am Gate, vor allem bei der Kontrolle des Handgepäcks. Dass Billigflieger strenge Regeln haben, ist bekannt. Doch die Willkür, mit der diese durch das Personal durchgesetzt werden, stößt auf Empörung und massiven Ärger. Immer wieder berichten Deutsche, dass sie besonders von Mallorca kommend unter der Durchsetzung der strengen Regeln leiden würden. Nicht nur die Zeit der Mallorca-Urlauber, sondern vor allem auch das Portemonnaie betrifft das, doch meist ist das vermeidbar.
Einem deutschen Paar passierte zum Beispiel Folgendes: Es wollte mit seinem Sohn von Palma de Mallorca nach Mailand-Malpensa fliegen, wo ein weiteres Familienmitglied auf sie wartete. Doch die Reise endete abrupt am Gate. Beim Boarding sollten die Handgepäckstücke in die vorgesehenen Rahmen gestellt werden. Das Ergebnis: Die Maße wurden minimal überschritten. „Im Endeffekt waren es zehn Millimeter, die zu viel waren.“ Und das, obwohl sie mit denselben Koffern schon häufiger mit Ryanair geflogen waren.
Die Familie durfte ihren Flug nicht antreten
Die Crew verlangte daraufhin von den drei Reisenden 90 Euro pro Gepäckstück. Ein Gespräch mit einem Vorgesetzten wurde abgelehnt. Die Situation eskalierte, andere Fluggäste mischten sich ein. Trotzdem blieb die Crew bei ihrer Entscheidung. Als der Familienvater schließlich bereit war, die Gebühr zu zahlen, kam die endgültige Absage: „Ich habe entschieden, dass Sie heute nicht mehr fliegen werden“, zitiert MZ den Gate-Agent. Die Familie wurde zurückgelassen.
+++ Ich war auf der größten Kirmes Mallorcas – und wurde bitter enttäuscht +++
Ryanair bestätigt den Mallorca-Vorfall. Die Gebührenforderung sei „richtigerweise“ erfolgt. Außerdem wirft Ryanair den Passagieren aggressives Verhalten vor und rechtfertigt damit die Verweigerung des Fluges, berichtet MZ. Der Fall sorgt auch online für Diskussionen. „Wer mit Ryanair fliegt, ist selber schuld“, findet ein Facebook-Nutzer. Auch das grundsätzliche Geschäftsmodell der Airline wird infrage gestellt: „90 Euro für 10 Millimeter ist einfach nur Schikane und unverschämt“. Ein Nutzer glaubt eine Lösung zu haben: „Hartschalen-Trolleys sind Mist. Da ist alles endgültig.“
Andere verstehen die Aufregung nicht: „Die strengen Gepäckregeln von Ryanair sollten doch nun eigentlich mittlerweile bekannt sein“. Ryanair-Sprecher der DACH-Region, Marcel Pouchain Meyer gibt gegenüber MZ dieser Meinung recht, die Maße seien nun einmal vorgegeben, meint er. Und: „Wenn das Gepäckstück dann ein oder zwei Zentimeter übersteht, kann ich nur empfehlen, die Jacke aus dem Rucksack zu holen und sicherzustellen, dass das Gepäckstück irgendwie hineinpasst“. Die Strenge der Umsetzung liege jedoch jeweils in der Hand des Gate-Agents vor Ort.
Mallorca: Unverschuldet gestrandet mit Ryanair
Einem anderen deutschen Paar passierte es, dass es trotz pünktlichen Erscheinens einfach nicht mit auf den Flug von Palma de Mallorca nach Nürnberg gelassen wurde. Bei ihm gab es laut MZ nicht einmal die Begründung aufgrund Nicht-Einhaltung etwaiger Regeln der Fluggesellschaft. Der Flug sei einfach voll gewesen. Vor ihnen habe es massive Diskussionen mit Passagieren, die zu große Gepäckstücke dabei hatten, gegeben. Als diese vorbei waren und die Deutschen ihre Boardkarten vorzeigen und einsteigen wollten, seien sie ignoriert worden und man habe ihnen mitgeteilt, dass der Flug geschlossen sei.
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Egal mit welcher Fluggesellschaft, wer mit Handgepäck in den Mallorca-Urlaub fliegt, sollte sich mit den Handgepäcksbestimmungen rechtzeitig auseinandersetzen. Wenn man mit mehreren Airlines seine Reise bestreitet, dann besser mit allen von ihnen. Aufgrund der Erfahrungen des Paares, das einfach stehen gelassen wurde, kann man sich jedoch selbst dann leider nicht immer sicher sein.