Supermarkt- und Discounter-Kunden geraten gerne mal im Kassenbereich zwischen die Fronten. Denn wer mit seinem Rucksack oder seinem Einkaufsbeutel bei Edeka, Lidl und Co. schon mal an der Kasse stand, wurde sicherlich schon mal vom Kassierer gefragt: „Können sie einmal ihre Tasche öffnen?“ Dass das aber überhaupt nicht erlaubt ist, offenbart jetzt die Verbraucherzentrale (unsere Redaktion berichtete).
Aber auch der Griff zum Obst und Gemüse von Edeka, Lidl und Co. könnte demnächst mit Hintergedanken verbunden sein. Denn wie eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) jetzt zeigt, hat die Auswahl der schönsten gesunden Lebensmittel einen hohen Preis.
Edeka, Lidl und Co: Jetzt wird es klar
Denn wie die Umfrage bei bei Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe zeigt, stellen die Supermarkt- und Discounterketten überhöhte Schönheitsansprüche an ihr ausgelegtes Obst und Gemüse. Die Folge: unnötige Lebensmittelverschwendung.
+++ Edeka, Aldi und Co.: Kunde steht an der Kasse und werden genötigt – dabei ist es illegal +++
Vor allem die Größe, das Gewicht oder spezielle Färbungen würden zu den drastischen Maßnahmen führen. Zwar würden die Kunden von Edeka, Lidl und Co. nahezu perfekte Lebensmittel in den Filialen vorfinden. Dafür müssten die Landwirte in den Anbauländern aber einen hohen Preis zahlen , bedeutet das für sie finanzielle Einbußen. Auch für die Umwelt sei die dadurch hervorgerufene Verschwendung von Anbauflächen, Wasser, Düngern und Pestiziden eine regelrechte Katastrophe.
Fast 40 Prozent werden jährlich entsorgt
„Keine einzige deutsche Supermarktkette nimmt den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung wirklich ernst“, lautet das drastische Urteil von DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. „Die Supermärkte sind damit nicht nur für die Verschwendung genießbarer Lebensmittel verantwortlich, sondern auch für die Verschwendung knapper werdender Ressourcen wie Wasser und Anbaufläche.“
Konkret sollen von den 18 Millionen Tonnen Obst und Gemüse im Anbau satte 7 Millionen Tonne noch auf dem Acker entsorgt werden. Das ist eine Lebensmittelverschwendung von fast 40 Prozent. „Die Supermarktketten müssen zusätzliche optische Vorgaben streichen und mehr Vielfalt statt makelloser Einheitlichkeit in den Regalen zulassen“, so die konkrete Forderung von Müller-Kraenner.
Vor allem Lidl soll in der Umfrage schlecht abgeschnitten haben, Edeka und Netto lieferten kaum konkrete Antworten, sodass viele Punkte ungeklärt blieben. Aldi Nord verweigerte die Teilnahme komplett. Mehr Infos erhältst du hier >>>. Kunden sollten das bei ihrem nächsten beherzten Griff ins Obst- und Gemüseregal im Hinterkopf behalten.