Für viele Kunden bei Aldi, Rewe und anderen Einzelhändlern gehört es beinahe zu jedem Einkauf dazu, auch Pfand abzugeben. So hat man auch gleich einen kleinen finanziellen Puffer für die neuen Lebensmittel.
Das aktuell bestehende Pfand-System in Deutschland existiert so schon seit einigen Jahrzehnten. Die letzte Änderung gab es zur Jahrtausendwende, als die bis dahin geltenden 15 Pfenning pro Glasflasche auf die jetzigen 8 Cent aufgerundet worden. Betrachtet man die seitdem deutlich gestiegenen Produktionskosten, ist eine Erhöhung des Pfands längst überfällig.
Aldi, Rewe und Co.: Pfand bald bei 20 Cent pro Flasche?
Österreich macht es vor, Deutschland macht es nach? Seit Anfang Februar liegt der Flaschenpfand in unserem Nachbarland bei 20 Cent pro Stück. Das entspricht den mittlerweile gestiegenen Produktionskosten, berichtet der „Merkur“ – und die sind auch hierzulande teurer geworden, gibt zum Beispiel der bayerische Brauerbund an.
Eine Erhöhung für die Pfandflaschen und -kästen, die es teilweise auch bei Aldi, Rewe und anderen zu kaufen gibt, wäre also langsam nötig. Das bestätigt auch Christian Thiel von der Brauerei Schönramer in Petting: „Grundsätzlich bräuchten gerade wir kleine und mittelständische Brauereien auch in Deutschland eine Pfanderhöhung.“
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Aldi, Rewe und Co.: Angst vor Kunden-Reaktionen
Vor einer Änderung scheut man sich aber bisher, auch, weil man die Reaktion der Kunden fürchtet, die mehr Pfand als Preisanstieg für die Getränke wahrnehmen könnten. Außerdem wären Flaschen und Kästen, die sich aktuell im Umlauf befinden, mit einem Schlag mehr wert. Das macht bei rund vier Milliarden Flaschen schnell hunderte Millionen Euro. Wenn Kunden dann mit der Rückgabe bis zur Erhöhung warten, könnte das zu erheblichen Leergutengpässen führen. Dazu müssen die Rücknahmeautomaten umgestellt werden, was ebenfalls mit Kosten verbunden wäre.
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Das alles führt dazu, dass der Deutsche Brauer-Bund zu dem Schluss kommt, dass eine Erhöhung „nur sehr schwer umzusetzen“ wäre. Die Brauereien hierzulande stehen ohnehin unter Druck und könnten mit dem Mehraufwand an Kosten überfordert werden. Sollte das Vorhaben dennoch künftig einmal umgesetzt werden sollen, könnte man sich wieder an Österreich orientieren. Dort teilten sich Handel und Brauereien zum Beispiel die Kosten der Umstellung.