Ein Vorfall in Darmstadt (Hessen) sorgt derzeit für Schlagzeilen – und könnte weit tiefere Abgründe aufdecken, als zunächst vermutet. Auf einem Weihnachtsmarkt der Michaelsgemeinde wurden inmitten festlicher Stimmung ungewöhnliche und verstörende Inhalte angeboten, die schnell die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zogen.
Die Behörden haben inzwischen Ermittlungen aufgenommen. Was zunächst als isolierter Zwischenfall erschien, könnte nun ein größeres und alarmierendes Netzwerk offenbaren. Die Antworten auf diesen Fall könnten weit mehr zu Tage fördern, als bislang bekannt ist.
Weihnachtsmarkt-Drama: Ermittlungen wegen Volksverhetzung
Was war passiert? Auf dem Weihnachtsmarkt boten Pro-Palästina-Aktivisten unter dem Deckmantel der Nächstenliebe verbotene Hamas-Symbole, Propaganda-Plätzchen und Landkarten ohne Israel an – und das mit dem Segen des Pfarrers. Was zu diesem Zeitpunkt niemand wusste: Hinter der friedlich wirkenden Gruppe „Darmstadt4Palestine“ verbarg sich eine radikale und gefährliche Agenda. Jetzt ermitteln die Staatsanwaltschaft und der Staatsschutz wegen Volksverhetzung.
Doch es geht noch weiter. Auf Instagram verbreitete die Gruppe laut „Bild“ eine erschreckende Zeichnung: Sie zeigt den israelischen Premier Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden (als Engel dargestellt), die auf einem Altar ein palästinensisches Baby köpfen. Unter dem Titel „Holocaust“ wird das grauenvollste Verbrechen der Geschichte mit den aktuellen Konflikten im Gaza-Streifen verglichen. Das Bild ist ein gefährlicher Rückgriff auf antisemitische Verschwörungstheorien, die in der Vergangenheit zu Pogromen gegen Juden führten.
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Oberstaatsanwalt Robert Hartmann erklärt, dass dies zu einer strafrechtlichen Verfolgung führen könnte, wenn durch solche Darstellungen der Holocaust verharmlost wird. Und die Verbindungen der Gruppe zu radikalen Netzwerken sind alarmierend: „Darmstadt4Palestine“ hat Verbindungen zu Samidoun, einem 2023 verbotenen propalästinensischen Netzwerk, sowie zum „Kufiya Netzwerk“, in dem Linksextremisten mit Hamas-Sympathisanten kollaborieren.
Und auch Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, bezeichnet die Gruppe gegenüber „Bild“ als gefährlich: „Im Hintergrund verbreiten sie übelste Propaganda. Das ist mehr als eine Relativierung des Holocaust und eine Dämonisierung von Israel.“
Terror-Propaganda auf dem Weihnachtsmarkt: Pfarrer suspendiert
Außerdem hat auch die Jüdische Gemeinde der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nach dem Vorfall Anzeige erstattet. Dabei wurde Pfarrer Manfred Werner, der die Propaganda auf dem Weihnachtsmarkt gestattet hatte, vorläufig suspendiert. Doch das hessische Landesamt für Verfassungsschutz schweigt bislang über die Frage, ob die Gruppe „Darmstadt4Palestine“ unter Beobachtung steht.
Ein Sprecher sagte gegenüber „BILD“: „Wenn sich das LfV Hessen diesbezüglich nicht äußert, ist dies weder als Bestätigung noch als Verneinung einer Beobachtung zu verstehen.“
Der Fall bleibt damit spannend – und könnte noch viele unangenehme Wahrheiten ans Licht bringen.