Der Kaffee am Morgen gehört für viele zum Start in den Tag wie das Zähneputzen – doch jetzt hat die braune Bohne einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht ausgelöst.
Vor allem für den Discounter Aldi könnte das bittere Folgen haben.
Aldi: Discounter steht vor Gericht
Doch was ist passiert? Seit Ende 2023 sorgt der Discounter-Riese Aldi mit seinen niedrigen Kaffeepreisen für Aufregung. Laut Tchibo verkauft Aldi seinen Kaffee mittlerweile regelmäßig deutlich unter den eigenen Produktionskosten – ein Vorgehen, das der Hamburger Röstgigant für unfair und vor allem illegal hält. Deshalb zog das Unternehmen vor das Düsseldorfer Landgericht, wie der Branchendienst „Lebensmittel Zeitung“ berichtet.
+++ Action, Aldi und Co. bekommen das Zittern – Konkurrent ist auf dem Vormarsch +++
In einer Stellungnahme erklärte Tchibo: „Solche Dumpingpreise schaden dem Wettbewerb und damit den Verbrauchern.“ Das Unternehmen fordert nun, dass Aldi Süd seine Billigpreise für Kaffee einstellt. Besonders unzufrieden ist das Unternehmen mit dem Einfluss des Discounters auf die Preisgestaltung im Kaffeebereich. Traditionell gab Tchibo als Marktführer den Ton in der Branche an – ein Privileg, das nun durch die aggressive Preispolitik von Aldi in Frage gestellt wird.
Aldi-Kaffee: Preis sorgt für Furore
Der Discounter bietet laut „Focus“ derzeit das Kilo ganze Bohne „Caffè Gustoso“ für nur 4,19 Euro an – ein Preis, der sich kaum erklären lässt. Der Rohkaffeepreis liegt derzeit bei rund 6,80 Euro pro Kilo, hinzu kommen 2,19 Euro Kaffeesteuer. Die Herstellungskosten liegen also deutlich über dem Verkaufspreis.
Doch Aldi scheint mit seiner Dumping-Strategie Erfolg zu haben. Laut Marktdaten konnte der Discounter den Absatz seiner Eigenmarken-Kaffees in diesem Jahr um 10,9 Prozent steigern, während der Gesamtmarkt für Röstkaffee um 3,9 Prozent zurückging. Eine Stellungnahme von Aldi Süd zum laufenden Rechtsstreit liegt übrigens noch nicht vor.
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Ein mögliches Urteil des Landgerichts Düsseldorf könnte jedoch weitreichende Folgen haben. Sollte das Gericht Aldi Süd einen Missbrauch seiner Marktmacht nachweisen, könnte dies Signalwirkung für die gesamte Branche haben. Die Entscheidung wird voraussichtlich am 16. Januar 2025 verkündet. Es bleibt also spannend.