Dieser Kunde dachte sich nichts Böses, als er ganz entspannt seinen Einkauf bei dm und Aldi erledigte. Als Günther Stapp jedoch plötzlich einen Brief erhielt, konnte er es kaum fassen, denn er sollte wegen überzogener Parkzeit 35 Euro Strafe zahlen. Die Tochter von Stapp ließ dies jedoch nicht auf sich sitzen und beschwerte sich bei dem Discounter in Dreieichenhain.
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Gegenüber „Merkur.de“ erklärt Andrea Kiefer: „Mein Vater ist 87 Jahre alt und durch zwei Oberschenkelbrüche stark beim Gehen eingeschränkt. Er hat Einkäufe bei Aldi in der Industriestraße und in der benachbarten dm-Drogerie erledigt.“ Beide Geschäfte teilen sich einen Parkplatz, dessen Parkzeit jedoch für die Kunden nur auf eine Stunde begrenzt ist.
Park&Control: Kunden beschweren sich über das Unternehmen
Bei seinem Einkauf überzog der ältere Herr diese Stunde und erhielt von dem Unternehmen Park&Control sofort ein Knöllchen. Für seine überzogene Parkzeit auf dem Aldi-Parkplatz soll er 35 Euro Strafe zahlen. Dabei war dies die Zeit, die der Mann für seinen Einkauf benötigte. Andrea Kiefer erklärt: „Ich bin froh, dass mein Vater seinen Alltag allein – natürlich mit meiner Unterstützung – bewältigen kann, wenn auch alles sehr langsam.“
Als Günther Stapp den Strafzettel entdeckte, reagierte er sofort und erklärte in der Aldi-Filiale in Dreieichenhain seine Problematik. Aus Kulanz sicherte der Filialleiter ihm sofort seine Unterstützung zu, immerhin ist Stapp schon lange Kunde. Stapp müsse den Strafzettel nicht zahlen und der Filialleiter würde die Angelegenheit selbst klären. Jedoch erhielt Stapp zwei Wochen nach dem Vorfall eine Mahnung von Park&Control. Wegen der Mahngebühren verlangt das Unternehmen jetzt 44,35 Euro.
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Andrea Kiefer wollte dies nicht auf sich sitzen lassen und sprach erneut mit dem Aldi-Filialleiter, der ihr versicherte, dass er sich um die Angelegenheit kümmern würde und schriftlich auf die Mahnung reagierte. Der Filialleiter berichtete, dass sich kürzlich vermehrt Kunden über Park&Control beschwert haben. Jedoch erhielt Günther Stapp danach erneut Post, dieses Mal von einem Inkasso-Büro. Mittlerweile soll er 62,41 Euro zahlen.
Aldi hat die Parkzeit auf 120 Minuten verlängert
Seine Tochter ärgert sich über die Ignoranz des Unternehmens: „Ich habe dann die 35 Euro überwiesen, damit wir erst mal Ruhe haben. Wir haben seitdem auch nichts mehr gehört.“ Kiefer erhofft sich, dass sie ihr Geld noch zurückbekommen wird. Gegenüber „Merkur.de“ bezeichnet sie das Verhalten des Unternehmens als dreist und erklärt: „Sie ignorieren die Kunden und auch ihre eigenen Auftraggeber – hier Aldi und DM. So geht man nicht mit alten Menschen oder Behinderten um.“
Auf den Fall von Stapp hat der Aldi in Dreieichenhain jedoch sofort reagiert. Mittlerweile können Kunden 120 Minuten frei auf dem Gelände parken. Helena Fuchs, die Regionalverkaufsleiterin Süd des Unternehmens, erklärt, dass man den Fall mit Park&Control geklärt hat und sie hofft, dass Andrea Kiefer ihr Geld zurückbekommt. Anscheinend kam es zu mehreren Beschwerden bei der Filiale in Dreieichenhain, weswegen man den Vertrag mit Park&Control gekündigt hat. Am 1. Februar übernimmt ein neuer Dienstleister.