Mallorca zählt zu einer der beliebtesten Urlaubsorte schlecht hin. Laut Statista waren alleine im Jahr 2023 rund 12,5 Millionen Touristen auf der spanischen Insel. Kein Wunder, denn hier kommen sowohl Naturliebhaber, Strandurlauber als auch Feierwütige voll auf ihre Kosten.
Besonders zur Hochsaison sind Strände und Badebuchten sehr voll. Oft liegen die Menschen nahezu überall Handtuch an Handtuch. Die Rettungsschwimmer haben dementsprechend viel zu tun. Denn nicht selten sind sich die Mallorca-Urlauber der Gefahren im Wasser nicht bewusst. Mittlerweile pfeifen die Rettungsschwimmer bei der Menge an Bade-Liebhabern aus dem letzten Loch. Nun sollen sie technische Unterstützung bekommen. Doch 100 Prozent überzeugt sind sie davon noch nicht.
Mallorca: Rettungsschwimmer können nicht mehr
Die Urlauber zieht es auf Mallorca vor allem an die Strände. Bereits ab dem frühen Vormittag herrscht an Stränden und Badebuchten reges Treiben. Spätestens gegen Mittag liegen hier die Touristen dicht bei dicht, sodass der Weg zum Wasser einem Slalom gleicht. Doch während die Badenden ihren Urlaub genießen, entspannen und planschen arbeiten die Rettungsschwimmer auf Hochtouren – haben ihre Augen und Ohren überall, um im Notfall schnell eingreifen zu können.
+++ Mallorca: Deutscher Urlauber sieben Meter in die Tiefe gestoßen +++
Rettungsschwimmer Marcos Ruiz musste diesen Sommer auf Mallorca erneut mehrfach eingreifen und Urlauber retten, die oft nicht mal wussten, in welch großer Gefahr sie waren. Meist trieb die Strömung die Badegäste ins offene Meer. Manche von ihnen hielten auf Luftmatratzen unbekümmert ein Schläfchen. Diese unvorsichtigen und manchmal auch angetrunkenen Menschen können von Glück sagen, dass Ruiz und Co. die Gefahr meistens rechtzeitig erkennen und reagieren. Auch wenn die Rettungsschwimmer ihr bestes geben, kommt es immer wieder dazu, dass Menschen ertrinken. Bis August 2024 haben bereits 18 Menschen im Mittelmeer rund um Mallorca ihr Leben im Wasser verloren.
Mallorca: Drohnen am Strand im Einsatz
Die Rettungsschwimmer auf der beliebten Urlaubsinsel sind überlastet, protestieren schon seit Längerem. Sie fordern mehr Personal. Zudem sollen die Zeiten der Strandüberwachung bis weit in den Abend und auch auf die Monate März und November ausgeweitet werden. Dass das nur mit mehr Personal geht, ist klar. Nun sollen die „Strand-Schutzengel“ technische Unterstützung bekommen. Um die Zahl der Unglücksfälle zu reduzieren, sollen künftig Drohnen eingesetzt werden.
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Der Testversuch läuft derzeit bereits in der Gemeinde Santanyí im Osten Mallorcas. Hier sind Drohnen vom Unternehmen „General Drones“ unterwegs. Die Flugobjekte können bis zu sechs Kilometer weit fliegen und verfügen über einen Lautsprecher. Der Pilot könne so Durchsagen auf Spanisch und Englisch machen. Zudem seien an der Maschine auch zwei Schwimmwesten angebracht, die im Notfall abgeworfen werden können. Rettungsschwimmer Marcos Ruiz ist allerdings noch nicht 100 Prozent von dem technischen Ansatz überzeugt. „Wenn es etwas nützt, nehmen wir es dankend an“, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. Er äußert aber auch Skepsis. „Einerseits muss man aber auch die Kosten aufwiegen, mit denen man andere Dinge bezahlen könnte. Und andererseits könnte die Technologie versagen. Zu 100 Prozent darauf verlassen möchte ich mich nicht.“
Stolze 15.000 Euro legt die Gemeinde Santanyí für das Pilotprojekt hin. Unter anderen habe aber auch schon die Stadt Palma ihr Interesse an den Drohnen bekundet. Mallorcas Hauptstadt ist für den Ballermann zuständig und möchte den Strand intelligenter machen. Neben einer neuen App zur Miete von Sonnenschirmen und -Liegen sollen eine Videoüberwachung und eben auch Drohnen eingeführt werden. (mit dpa)