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Mallorca: Protest gegen Massentourismus – doch Demonstranten haben es auf andere abgesehen

Bei einer Großdemonstration gegen den Massentourismus aus Mallorca haben es die Einheimischen besonders auf eine Gruppe abgesehen.

Am Sonntag (19. Juli) fand eine Großdemonstration gegen den Massentourismus aus Mallorca statt.
© Sarah Fernandez/DER WESTEN

Flughafen-Chaos auf Mallorca: Technische Störung sorgt für wartende Urlauber

Chaos und verspätete Abflüge am Flughafen von Palma de Mallorca. Eine weltweite IT-Störung am Freitagmorgen (19. Juli) sorgte dafür, dass Urlauber besonders viel Geduld mitbringen mussten.

Jedes Jahr kommen Menschen aus aller Welt auf die spanische Insel Mallorca. Viele Menschen, die auf Mallorca wohnen, leben von diesem Tourismus und haben auch gar nichts dagegen, ihre schöne Heimat mit Personen von außerhalb zu teilen. Doch in den vergangenen Jahren ist der Massentourismus so angewachsen, dass die Einheimischen sehr darunter leiden.

Bei einer Großdemonstration mit Zehntausenden Teilnehmern am Sonntag (21. Juli) ließen sie ihrem Ärger freien Lauf. Zwar kam es nicht wie in Barcelona zuvor zu Angriffen auf Touristen mit Wasserspritzpistolen. Die Demonstrierenden in Palma de Mallorca hatten es eher auf eine andere Gruppe abgesehen. Unsere Reporterinnen waren bei der Protestaktion dabei.

Mallorca: Einheimische kämpfen um Wohnraum

Steigende Preise in allen Lebensbereichen trieben die Menschen an diesem Tag mitten in der Hochsaison auf die Straßen von Palma (wir berichteten darüber). Allen voran aber geht es ihnen um ihren Wohnraum. Weil eine Vielzahl an Unterkünften auf der Insel ausschließlich saisonal an Touristen vermietet wird, finden die Einheimischen selbst kaum noch eine eigene Bleibe – zumindest keine, die sie sich leisten können. Denn während die Mietpreise immer weiter steigen, stagnieren die Gehälter der Menschen auf Mallorca.


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Ein besonderer Dorn im Auge sind ihnen die Immobiliengeschäfte, die Fincas, Häuser und Wohnungen anbieten – hauptsächlich an Dauertouristen aus Deutschland, England und anderen Ländern. Auch sie treiben die Preise für das Wohnen auf der Insel in die Höhe.

Foto: Sarah Fernandez/DER WESTEN

Bei dem Protestmarsch durch die Innenstadt haben manche Demonstrierende ihre Spuren hinterlassen. An mehreren Immobiliengeschäften hatten sie am Ende der Demo Schmierereien und eine Vielzahl an Stickern hinterlassen. „Raus mit den Immobiliengeschäften“ steht auf dem Schaufenster eines Geschäfts in roter Farbe geschrieben. Darüber: „Genug Spekulationen.“


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Die Fassade eines weiteren Ladens nur wenige Meter weiter ist übersät mit Stickern. „Euer Luxus ist unsere Misere“ oder „Euer Zweitwohnsitz ist unser erstes Problem“ waren hier zu lesen. Die Schmierereien wurden der spanischen Polizei von Palma de Mallorca gemeldet. Die hat die Ermittlungen in diesen Fällen des Vandalismus aufgenommen.