Ein beliebtes Event kommt nach Erfurt – aber längst nicht alle feiern es.
Im Gegenteil: Schon im Vorfeld wird harsche Kritik an der Veranstaltung laut, die drei Tage lang in Erfurt zu Gast sein wird.
Erfurt: Vorwürfe gegen Pferde-Show
Es geht um „Cavalluna“. Sie zählt zu einer der beliebtesten Pferde-Shows Europas und tourt derzeit quer durch Deutschland. Ab Freitag (25. April) gastiert das Pferde-Team in der Messehalle Erfurt. Die „Grand Moments“-Show verspreche „spektakuläre Szenen“ und ein „Feuerwerk der Emotionen“, heißt es im Werbetext von „Cavalluna“. Mittendrin: Rund 60 Pferde und deren Reiter sowie einige Tänzer.
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Für die Tierrechtler der Organisation „Peta“ ist das Ganze ein absolutes No-Go. Die Pferde würden zu „unfreiwilligen Darstellern“. Sie litten still unter der von Zwang geprägten Vorführung und den mangelhaften Haltungs-Bedingungen, lautet der heftige Vorwurf. „Die Pferde werden gewaltvollen und schmerzhaften Dressurmethoden ausgesetzt und müssen waghalsige Show-Einlagen vollführen“, sagte eine „Peta“-Sprecherin. Zumal die ganze Show ein problematisches Bild vermittle, indem sie tierquälerische Praktiken als Unterhaltung darstelle und die Bedürfnisse der Pferde ignoriere.

Daher fordern die Tierrechtler von „Peta“, Pferde nicht länger für Unterhaltungs-Shows zu missbrauchen. Und sie bitten darum, derartige Veranstaltungen nicht mit dem Kauf einer Eintrittskarte zu unterstützen. Um ein Zeichen gegen „Cavalluna“ in Erfurt zu setzen, wollen die Tierrechtler an allen drei Tagen vor einzelnen Shows vor dem Eingang der Messe demonstrieren. Unter anderem wollen Aktivisten sich als Pferde verkleiden und Protestschilder hochhalten.
Das sagt „Cavalluna“ zu den Vorwürfen
Aber was sagt eigentlich „Cavalluna“ selbst zu den heftigen Vorwürfen? Das Team geht proaktiv damit um und verteidigt sich vehement. Auf der „Backstage“-Seite informiert „Cavalluna“ unter anderem über den Stall und ein „Entspannungsprogramm“ für die Pferde. Es gibt sogar ein eigenes Youtube-Video zum Thema Tierschutz und Tierhaltung.
Die Aussagen von „Peta“ könne und wolle man keinesfalls so stehen lassen. Dass das Wohl der Tiere immer oberste Priorität hat, sei bei „Cavalluna“ keine Floskel. „Wir möchten unsere Pferde unbeschwert, zufrieden und ästhetisch präsentieren. Das ist definitiv nicht möglich, wenn sie leiden, Angst haben oder gestresst sind.“ Unter anderem prüften in jeder Stadt Vertreter des Tierschutzes und unabhängige Amtsveterinäre sämtliche Tiere und deren Haltung. „Dabei wird dezidiert auf jedes Detail geachtet und nur, wenn die Untersuchung zur Zufriedenheit dieser Instanzen verläuft, darf die Show in der jeweiligen Stätte überhaupt stattfinden“, heißt es. Auch zu den Reisen und der Haltung nimmt „Cavalluna“ Stellung.
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Für die Show würden nur Pferde ausgesucht, die sich von ihrem Wesen und Charakter dafür eignen: Stolz und selbstbewusst, aber auch ruhig und entspannt. „Man kann kein Pferd der Welt zwingen, sich gegen seinen Willen auf eine ästhetische und unbeschwerte Art zu zeigen, nicht mit Schlägen, nicht mit Futter-Entzug oder sonstigen tierschutzwidrigen Methoden“, sagt „Cavalluna“. „Wir sind bestrebt, unseren Zuschauern zauberhafte Szenen und tolle Pferderassen zu zeigen, und wenn ein Pferd Angst hat oder leidet, wird das selbst ein Laie an Körperhaltung und Gesichtsausdruck leicht erkennen.“
„Cavalluna – Grand Moments“ kannst du von Freitag (25. April) bis Sonntag (27. April) in der Messe Erfurt erleben. Tickets für die fünf Shows gibt es ab 40 Euro.