Die Stadt Erfurt muss sich heftiger Kritik stellen!
Angesichts des strammen Haushalts, welcher der Stadt Erfurt zumindest finanziell keinen allzu großen Spielraum lässt, können viele nicht nachvollziehen, warum so viel Geld HIER hinfließt. Kritiker befürchten, dass Steuergelder sinnlos aus dem Fenster geschmissen werden.
Erfurt: Wird HIER Steuergeld zum Fenster herausgeworfen?
Die Pläne der Stadt Erfurt zur Eröffnung eines neuen Museums stoßen auf massive Kritik des Museumsverbands Thüringen. Dieser vertritt rund 240 Museen im Freistaat, darunter kulturgeschichtliche, volkskundliche sowie Kunst- und Naturkundemuseen. Besonders die Anmietung von Räumen auf dem Petersberg für ein nicht näher definiertes „Pop-up-Museum“ sorgt für Unverständnis. Der Museumsverband bezeichnet das Vorhaben angesichts der angespannten Haushaltslage als „nicht nachvollziehbar in Zeiten klammer Haushalte“.
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Statt neue Projekte zu starten, müsse sich die Stadt um die bestehenden Museen kümmern. Diese stehen laut dem Verband vor erheblichen Herausforderungen. Vor allem der Sanierungsstau sei besorgniserregend. Besonders das besucherstarke Naturkundemuseum warte seit Jahren auf eine dringend benötigte Erweiterung. Zudem sei die Einrichtung eines Zentraldepots für alle Erfurter Museen zwingend notwendig, um das Kulturgut langfristig zu sichern.
500.000 Euro jährlich für umstrittenes Projekt
Neben den bestehenden Problemen gibt es laut Museumsverband noch eine weitere zentrale Verpflichtung: Mit der Verleihung des Unesco-Welterbe-Titels im Herbst 2023 sei die Stadt Erfurt auch in der Pflicht, ein entsprechendes Welterbezentrum zu errichten. Stattdessen flössen nun Mittel in das neue Museum.
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Der Verband kritisiert zudem die hohen Kosten des Vorhabens. Die Jahresmiete sowie die Betriebskosten für das geplante Museum belaufen sich laut Schätzungen auf rund 500.000 Euro pro Jahr – Geld, das den bestehenden Museen fehle. Angesichts kürzerer Kulturförderungen von Land und Bund sei Verzicht auf das „Pop-Up“-Museum in Erfurt das Gebot der Stunde, so der Verband weiter (mit dpa).