So langsam aber sicher erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf. Auch in Erfurt blühen die ersten Krokusse. Tulpen und Narzissen warten in den Läden und auch die Oster-Deko wird schon fleißig eingeräumt.
Bald weht auch wieder ein ganz bestimmter Duft durch die Wälder – so auch im Erfurter Steigerwald. Doch du solltest definitiv Vorsicht walten lassen, denn andernfalls kann dich das ein Fehler jede Menge Geld kosten. Worum es genau geht, liest du hier.
Erfurt: Die Saison geht los!
Das Wetter wird auch in Erfurt immer schöner und die Menschen zieht es nun wieder mehr nach draußen. Egal ob ein Eis an der Krämerbrücke, einen Bummel durch die Stadt oder einem Spaziergang auf dem Petersberg – die Blumenstadt bietet etliche Möglichkeiten, die Sonnenstrahlen zu genießen. Die ein oder andere Puffbohne wird es auch in den Steigerwald ziehen. Wer dort allerdings auf der Suche nach einer speziellen Pflanze ist, sollte sich an ein paar Regeln halten – andernfalls kann es arg teuer werden…
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Wie Liebhaber wissen, steht die Bärlauch-Saison in den Startlöchern und auch im Erfurter Steigerwald ist das beliebte Kraut zuhauf zu finden. „Die aktuelle Bärlauch-Zeit lockt wieder viele Kräuterliebhaber zum Sammeln. Neben dem Bärlauch gibt es zahlreiche andere Wildpflanzen, die Rezepte bereichern können. Allerdings ist dabei einiges zu beachten, denn die Natur soll geschützt und erhalten bleiben“, sagt Jörg Lummitsch vom Erfurter Umwelt- und Naturschutzamt.
Erfurt: Unbedingt an die Obergrenze halten
Wenn du vor hast, im Erfurter Steiger Bärlauch zu sammeln, solltest du daran denken, dass du nur eine bestimmte Menge mitnehmen darfst. Du solltest also das Kraut nicht Körbeweise aus dem Wald tragen. „Als Obergrenze wird die Menge eines Handstraußes angesehen“, sagt Lummitsch. Außerdem solltest du darauf achten, dass du auch wirklich nur die Blätter pflückst. Das Ausgraben der Pflanze ist nämlich verboten, ebenso wie das Sammeln für gewerbliche Zwecke – also den Verkauf. Wer Bärlauch oder andere Wildpflanzen für den Verkauf, für Restaurants oder für Kochkurse nutzen möchte, benötigt eine gesonderte Genehmigung des Flächeneigentümers, der Unteren Naturschutzbehörde und des Forstamtes.

In Naturschutzgebieten oder geschützten Landschaftsbestandteilen darfst du Bärlauch gar nicht pflücken. Das betrifft im Erfurter Steiger den Bereich um den Quellteich und den Silberhüttengraben. Aber keine Sorge, dort stehen extra spezielle Hinweisschilder (schwarze Eule auf gelbem Grund). Dieses Jahr sollen laut der Stadt auch noch mal zusätzliche Schilder aufgestellt werden, damit jeder die Grenzen des Naturschutzgebietes genau nachvollziehen kann.
„Mussten die Menge beschlagnahmen“
Damit auch alles mit rechten Dingen zugeht, hat die Stadt Erfurt die besonders geschützten Bereiche im vergangenen Jahr verstärkt kontrolliert. „Teilweise mussten wir besonders Sammelwütige verwarnen oder in einem Extremfall die gesammelte Menge beschlagnahmen“, sagt Lummitsch.
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Wer gegen die gesetzlichen Vorgaben verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, für die er ordentlich zur Kasse gebeten wird. Da müssen Bärlauch-Pflücker schon einmal bis zu 10.000 Euro, in Schutzgebieten sogar bis zu 50.000 Euro blechen. Eine Ausgabe, die wohl so gut wie jeden finanziell ruinieren würde – und das für Bärlauch. Seien wir doch mal ehrlich: So lecker wie das Kraut ist, das ist es doch dann auch nicht wert. Also lieber genau hinsehen, wo man die Pflanze pflückt und einfach an die Obergrenze halten.