Die Erfurt ist ja für so einiges bekannt – den Domplatz, die historische Altstadt, das Krämerbrückenfest und so weiter. Womit man die Thüringer Landeshauptstadt normalerweise erst mal nicht in Verbindung setzt, sind Autos.
Dennoch dreht es sich in Erfurt am Donnerstag (20. März) viel um den Traditions-Autobauer Volkswagen – und vor allem um richtig viel Kohle.
Erfurt: Hohe VW-Tiere in der Stadt
VW steckt tief in der Krise. Werksschließungen, Lohnkürzungen, Massenentlassungen – das alles stand und steht noch immer im Raum. Denn der Autobauer muss sparen (Mehr dazu liest du bei unserem Partnerportal News38). Und auch in Erfurt geht es bei VW um Geld. Zumindest für ein Mitglied des VW-Betriebsrats. Denn dieser ist gegen seinen eigenen Arbeitgeber vor Gericht gezogen, weil die Gehälter gekürzt wurden.
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Der Grund für den Gehalts-Streit: 2023 entschied der Bundesgerichtshof (BGH), dass Unternehmen sich dem Verdacht der Untreue aussetzen, wenn sie Betriebsräten überhöhte Gehälter zahlen. Ein Urteil, das für Aufsehen sorgte! Denn in vielen großen Unternehmen verdienen freigestellte Betriebsräte teilweise mehr als reguläre Mitarbeiter. Der VW-Konzern hatte nach dem BGH-Urteil die Gehälter der Betriebsräte überprüft und dem klagenden Arbeitnehmervertreter die Bezüge gekürzt. Dazu forderte das Unternehmen eine Rückzahlung von fast 2.600 Euro!
Geld-Streit endet für VW vor Gericht
Doch der Betriebsrat wehrt sich gegen die Kürzung – und der Fall könnte weitreichende Folgen haben. Denn das Urteil aus Erfurt wird nicht nur VW betreffen, sondern könnte auch für andere Konzerne zur Richtlinie werden. Nach dem Betriebsverfassungsgesetz sollen Betriebsräte genauso bezahlt werden wie vergleichbare Arbeitnehmer in ihren Berufen. Doch genau hier liegt der Streitpunkt: Was ist eine angemessene Vergütung?
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Fakt ist: Beim Bundesarbeitsgericht liegen schon etwa 20 weitere Klagen von VW-Betriebsräten auf dem Tisch. Zumindest bei diesem Fall vorm Bundesarbeitsgericht dürften am Donnerstag (20. März) in Erfurt die Fetzen fliegen. (mit dpa)