Nachdem das Thüringen-Derby am 23. Februar kurzfristig wegen tiefgefrorenem Rasen abgesagt wurde, wartete auf Rot-Weiß-Erfurt-Fans der nächste Schock.
Bei dem Regionalspiel gegen den SV Babelsberg 03 am Sonntag (2. März) wurde den RWE-Fans der Eintritt ins Stadion zunächst untersagt. Mit viel Verspätung durften die Anhänger dann schlussendlich rein.
Rot-Weiß-Erfurt: Eklat beim Regionalspiel
Erst wird das heiß ersehnte Thüringen-Derby gegen Carl Zeiss Jena angesagt, dann durften Rot-Weiß-Erfurt-Fans am besagten Sonntag nicht direkt ins Stadion in Babelsberg. Ein Besucher berichtete Thüringen24, dass die extra aus Erfurt angereisten RWE-Fans in Babelsberg von der Polizei zunächst nicht in den Gästeblock gelassen worden sein sollen. Zum Anpfiff herrschte in der Gästetribüne gähnende Leere. Thüringen24 hat bei den zuständigen Behörden mal nachgehakt, was da los war.
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Auf Thüringen24-Anfrage heißt es vonseiten der zuständigen Behörde Brandenburg an der Havel, dass die Polizei selbst erstmal mit dem Vorfall nichts zu tun gehabt habe, da das Hausrecht dem Verein SV Babelsberg obliege. Die zuständigen Sicherheitsbeamten des Vereins hätten das Verhalten eines Rot-Weiß-Erfurt-Fans gerügt. Bei der Kontrolle von mitgebrachten Fan-Artikeln sei es zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen den Gästefans und dem SV Babelsberg-Sicherheitspersonal gekommen. Deshalb habe sich ein Rückstau vor dem Gästeblock gebildet und die Fans seien zunächst nicht durchgekommen.
Von „Aggresiver verbale Solidarisierung“ und „körperlicher Gewalt“
Die Polizei sei schließlich auf den Plan getreten, um die Situation zu klären und das Gespräch zu suchen – „um die mögliche Potenzierung einer Gruppendynamik zu verhindern und den Einlass von Teilgruppen zu ermöglichen“, heißt es in der Stellungnahme der Polizei. Doch das habe den Rot-Weiß-Erfurt-Fans so gar nicht in den Kram gepasst, die Fans hätten als geschlossene Gruppe den Gästeblock betreten wollen.
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Es sei zu einer „aggressive verbale Solidarisierung der wartenden Gästefans“ gekommen. Einige RWEler hätten „mittels einfacher körperlicher Gewalt auf die Absperrgitter“ eingewirkt. Um zu verhindern, dass die Erfurt-Fans über die Zäune klettern, hätten sich mehrere Polizeibeamte entlang des Zauns positioniert. Doch dann hätten sich die Beleidigungen plötzlich auch gegen die Polizisten gewendet. Währenddessen habe der Polizeieinsatzleiter weiterhin mit dem Babelsberger Sicherheitspersonal verhandelt, um die Situation zu entschärfen.
Ende gut, alles gut
Doch schlussendlich konnten die Rot-Weiß-Erfurt-Fans und der SV Babelsberg sich einigen, wenn auch mit Wiederwillen und Beschimpfungen. Etwa 20 Minuten nach Anpfiff stimmten die Gästefans den Forderungen der Gastgeber zu und durften auf die Tribüne, um ihr Team anzufeuern, berichtet die Polizei Brandenburg an der Havel. Während diesen ersten 20 Minuten des Spiels hätten sich die Babelsberg Ultras aus Solidarität den Gästefans gegenüber mit ihren Zurufen und Support zurückgehalten, berichtet der Besucher gegenüber Thüringen24.
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Einen Rot-Weiß-Erfurt-Fan hätten die Beamten jedoch erstmal aus den Reihen gezogen. Da er einen der Polizisten beleidigt habe, sollte seine Identität geprüft haben. Doch dagegen habe der Zuschauer sich gewehrt. Andere Gästefans sollen ebenfalls versucht haben, den Mann von den Polizisten wegzuzerren. Doch der Tatverdächtige konnte schließlich von der Gruppe getrennt werden und die Beamten konnten seine Identität feststellen.
Abgesehen von diesem Eklat vor dem Spiel sei es zu keinen weiterer größeren Zwischenfällen gekommen. Lediglich in den Toiletten habe es Fälle von Sachbeschädigung gegeben, die der SV Babelsberg zur Anzeige gebracht habe.