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Erfurt verdunkelt sich! Die Pläne sind einzigartig in Deutschland

Die Stadt Erfurt steckt mit Vertretern diverser Ämter die Köpfe zusammen. Sie arbeiten an einem einzigartigen Projekt. Hier mehr.

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© IMAGO/ Jürgen Ritter

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

„Dunkel war’s, der Mond schien helle“ – auch wenn der Verfasser dieser Zeilen beziehungsweise des Gedichts unbekannt ist, so kennt die Worte doch beinah jeder. Was jedoch nur die Wenigsten wissen dürfte: Auch in Thüringens Hauptstadt Erfurt wird es bald dunkel.

Denn die Stadt Erfurt samt zuständiger Fachämter stecken im Rahmen eines ganz besonderen Projektes die Köpfe zusammen. Woran sie arbeiten und warum das Konzept einzigartig in Deutschland ist, liest du hier.

Erfurt plant „Dunkelstrategie“

In einer lauen Sommernacht im Park auf der Decke liegen und die Sterne beobachten – das kann in Erfurt mitunter schwierig werden. So wie in jeder großen Stadt. Denn wie wir alle wissen, sorgen die Tausenden Lichter dafür, dass der Sternenhimmel einfach nicht so gut zu sehen ist. Dabei hat die sogenannte Lichtverschmutzung noch viel gravierendere Folgen als eine getrübte Sicht auf den nächtlichen Himmel.

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Eine dunkle Nacht ist sowohl für Menschen als auch Tiere und Pflanzen wichtig, damit der Tag-Nacht-Rhythmus nicht gestört wird. Doch die hohe Lichtverschmutzung über den Städten sorgt immer wieder dafür, dass sich zum Beispiel Zugvögel nicht mehr richtig orientieren können. Nun will Erfurt dem Ganzen entgegenwirken und plant eine „Dunkelstrategie“, wie die Stadt auf ihrer Website schreibt.

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Kurz gesagt: Erfurt soll dunkler werden. Dass es eine Herausforderung wird, allen Bedürfnissen gerecht zu werden, ist der Stadt klar. „Wir befinden uns im Spannungsfeld der Vermeidung unnötiger Lichtverschmutzung und müssen gleichzeitig dem Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden“, erläutert Jens Düring, stellvertretender Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes. Es sollen grundsätzliche Überlegungen zur Beleuchtung in der Stadt sowie Leitlinien erarbeitet werden. Auch bereits vorhandene Konfliktpunkte werden ins Auge gefasst.

„Es geht nicht darum, dass unsere Stadt morgen dunkel ist“

„Im Rahmen einer ämterübergreifenden Arbeitsgruppe gibt es eine enge Abstimmung mit den zuständigen Fachämtern und Akteuren, um an Konfliktpunkten gute Kompromisse zu finden beziehungsweise Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten“, erläutert Düring weiter. „Es geht nicht darum, dass unsere Stadt morgen dunkel ist“, macht Düring deutlich, „sondern darum, dass die erforderliche Beleuchtung effizient und zielgerichtet eingesetzt wird – da wo sie nötig ist. Wo es ein Zuviel gibt und Aspekte von Gesundheits- oder Naturschutz eine wichtige Rolle spielen, muss gegengesteuert werden.“


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Bei dem Projekt mit an Board sind Vertreterinnen und Vertreter von Tiefbau- und Verkehrsamt, Kriminalpräventivem Rat, Garten- und Friedhofsamt, dem Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung sowie dem Umwelt- und Naturschutzamt. Am 21. Januar werden diese zusammen mit dem beauftragten Planungsbüro unter anderem in den Abendstunden auf dem Petersberg und in Erfurts Altstadt unterwegs sein, um vor Ort zu schauen, was in welchem Rahmen möglich ist.

Auch die Erfurter sollen im nächsten Schritt der „Dunkelstrategie“ mit ins Boot geholt werden, wie die Stadt auf ihrer Seite schreibt. Das fertige Beleuchtungskonzept soll dann noch in diesem Jahr fertiggestellt und den Puffbohnen vorgestellt werden.