Der Start in das vierte und letzte Adventswochenende ist am Freitagabend (20. Dezember) für viele in Erfurt mit einem Schrecken geendet.
Während sie noch in die frisch gebratene Thüringer Bratwurst bissen oder am Glühwein nippten plötzlich der Schock: Mit Lautsprecherdurchsagen wurde die Evakuierung des Erfurter Weihnachtsmarktes bekannt gemacht.
Weihnachtsmarkt Erfurt zur Sicherheit geräumt!
Hunderten Besuchern des Erfurter Weihnachtsmarktes dürfte der Schreck auch Samstagmorgen (21. Dezember) noch in den Knochen sitzen. Plötzlich waren sie von einer Lautsprecherdurchsage dazu aufgefordert worden, ihren Besuch des Weihnachtsmarktes in Erfurt zu beenden.
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Der Grund: Nach dem tödlichen Anschlag in Magdeburg hat die Polizei den Weihnachtsmarkt in Erfurt geräumt. Das sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, hieß es auf Anfrage bei der Landespolizeiinspektion Erfurt. Eine konkrete Bedrohungslage habe es nicht gegeben. Wie viele Menschen am Freitagabend auf dem Domplatz waren, konnte die Polizei nicht sagen. Nach Angaben des Innenministeriums hatte die Stadt als Veranstalter diesen Schritt angeregt. Innenminister Georg Maier (SPD) teilte auf X mit, die Polizei werde ab sofort die Präsenz auf den Weihnachtsmärkten in Thüringen deutlich erhöhen – „und noch heute Nacht alle Veranstaltungsorte auf lückenlose Sicherheitsvorkehrungen überprüfen.“
Polizei erhöht Sichtbarkeit
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt schrieb auf X: „Im Kontext der Situation in Magdeburg bin ich im Austausch mit Innenminister Maier. Die Sicherheit in Thüringen und auf unseren Weihnachtsmärkten hat oberste Priorität für uns. Ich trauere mit den Angehörigen der Opfer des Anschlags. Das Weihnachtsfest mit seiner Botschaft des Friedens so zu missbrauchen, ist schockierend.“
Die Stadt Erfurt erklärte daraufhin am Samstagvormittag, dass der Weihnachtsmarkt ab 10 Uhr wieder seine Türen und Buden öffnen werde. Die Entscheidung hatte am Morgen die Organisationsleitung getroffen. „Die Sicherheitslage wurde aktuell bewertet, die bisher durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen haben Bestand, sie werden in Teilen vorsorglich nachgeschärft“, heißt es in der Mitteilung. „Wir sind entsetzt über den schrecklichen Anschlag in Magdeburg und gedenken der unschuldigen Opfer. Mit unseren Gedanken sind wir bei den Angehörigen und wünschen Verletzten baldige Genesung“, so Oberbürgermeister Andreas Horn.
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Als Zeichen des Mitgefühls werde auf dem Domplatz an den beiden verbleibenden Weihnachtsmarkttagen kein Bühnenprogramm stattfinden. Um 14 Uhr werde es am Samstag eine ökumenische Gedenkandacht mit Schaustellern, Marktkaufleuten, Mitarbeitern und Gästen des Weihnachtsmarktes geben. Das Weihnachtssingen wird Sonntagabend, ab 18 Uhr, wie geplant stattfinden. (mit dpa)
Einen Augenzeugenbericht von der Räumung des Weihnachtsmarkts findest du hier.