Auf diese Bilder aus Erfurt hätten wir sehr gern verzichtet. Da wird einem doch glatt körperlich schlecht, wenn man die Fotos sieht.

Einfach nur krass, was teilweise hinter den Kulissen in Erfurter Betrieben abgeht. Wie gut, dass die Kontrolleure die Ekel-Fälle aufdecken.

Erfurter Ekel-Fotos verderben Appetit

Das Erfurter Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt hat seinen Bericht fürs Jahr 2023 vorgelegt. Erstmal ein paar Zahlen: In Erfurt unterliegen 3.228 Betriebe der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Im vergangenen Jahr führten die acht Lebensmittelkontrolleure und zwei Amtstierärzte insgesamt 1.484 Betriebs-Inspektionen durch und bearbeiteten 630 Lebensmittelproben. „Im Ergebnis ist wie in den Vorjahren festzustellen, dass die überwiegende Zahl der kontrollierten Betriebe und Einrichtungen nicht zu beanstanden war. Kleinere hygienische Mängel konnten hier direkt vor Ort beseitigt werden“, heißt es in dem Bericht. Die Beanstandungsrate lag demnach bei acht Prozent. Also, bei acht Prozent gab es etwas mehr zu meckern – von Anordnungen über Anzeigen, Bußgeldern bis hin zu Betriebsschließungen.

Erfurt: Mäuse in Bäckerei

Das Amt zeigt in seinem Bericht die krassesten Ekel-Fälle. Los geht es mit einer Bäckerei, in der die Kontrolleure schon im Jahr 2022 erhebliche Hygiene-Mängel festgestellt hatten. Inklusive „Befall durch Schadnager“. Trotz verordneter Köder-Aktion und Entrümpelung der Backstube, hat sich dann aber nichts getan – bei einem zweiten Check sah es hier sogar noch schlimmer aus! Daher musste die Bäckerei schließen. So schildert es das Amt: „
Besonders dramatisch war der Zustand des Kellers, wo massiver Mäusebefall festgestellt
wurde. Verpackungsmaterial war durch Kotspuren und angenagte Kartons verunreinigt,
und der gesamte Raum befand sich in einem stark vermüllten Zustand.“ Demnach besserten sich die Zustände in der Erfurter Bäckerei nur langsam. Die Nager waren erst im Frühjahr verschwunden. Der Bäcker musste sich aber mit einer Strafanzeige auseinandersetzen – wegen der extrem unhygienischen Zustände.

Kontrolle in einer Sushi-Bar

Im März 2023 haben die Kontrolleure in einer Sushi-Bar derart schwerwiegende Hygienemängel festgestellt, dass der Laden sofort dichtmachen musste! Im gesamten Restaurant zeigten sich massive Schäden an Decken, Wänden und Fußböden, heißt es in dem Bericht. Das Lager und die Kühl-Einrichtungen waren stark verschmutzt und unorganisiert. Zudem waren die Kühl-Einrichtungen teilweise überlagert. Vorbereitete Sushi-Boxen wurden bei einer unzulässig hohen Temperatur von 11,6 °C gelagert, während roher Thunfisch eine Temperatur von 5,9 °C aufwies – deutlich über der vorgeschriebenen Kühlgrenze.

Auch in der Küche herrschten inakzeptable Zustände: Das Handwaschbecken war zugestellt, vorgegartes Hühner- und Entenfleisch wurde ohne Kühlung gelagert, und Gewürzbehälter dienten als Türstopper. Die Reinigung von Gläsern erfolgte mit verschmutzten Lappen. Ein Teil der Produkte und Rohstoffe musste vor Ort entsorgt werden.

Erfurt: Dreck im orientalischen Supermarkt

Im Juli haben die Kontrolleure in einem orientalischen Supermarkt eine Reihe schwerwiegender Hygienemängel festgestellt. Der Verkaufsbereich war insgesamt unordentlich und in der Fleisch-Abteilung fiel ihnen „ein abweichender Geruch“ auf. Mehr als fünf Kilo Hack mussten daraufhin entsorgt werden. Besonders problematisch war ein Lagerraum, in dem verschimmelte Lebensmittelreste neben noch genießbaren Lebensmitteln aufbewahrt wurden. Zudem entdeckten die Kontrolleure im hinteren Teil des Hauses eine nicht genehmigte Backstube. Auch grundlegende Hygienevorschriften wurden missachtet: Die Mitarbeiter der Fleischabteilung trugen keine vorgeschriebene Hygienekleidung, und im gesamten Markt wimmelte es nur so vor Fliegen. Wegen der gravierenden Verstöße gegen die Lebensmittelhygiene haben die Beamten ein Bußgeldverfahren eingeleitet.

Erfurter Pizzeria sofort zu

Im Oktober 2023 haben die Kontrolleure in einem italienischen Restaurant in Erfurt schwerwiegende Hygienemängel festgestellt – woraufhin der Laden direkt schließen musste. „Die Zustände in der Küche und im Pizzabereich waren unzumutbar, und eine grundlegende Reinigung schien seit langem nicht erfolgt zu sein“, heißt es von den Überwachern. Im Küchenbereich fanden sie massive Verkrustungen aus Fettrückständen, Lebensmittelresten und Staub. Kochutensilien sowie Töpfe und Pfannen waren verschmutzt übereinandergestapelt. Im Spülbereich wurden verschlissene Lappen und Schwämme verwendet, die für eine Reinigung unbrauchbar waren. Das Handwaschbecken war mit Leergut und alten Flaschen vollgestellt, so dass eine hygienische Händereinigung nicht möglich war.

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Auch im Pizzabereich herrschten katastrophale Verhältnisse. Der gesamte Bereich war stark verschmutzt, und Mehl- sowie Aschestaub verteilten sich überall. Zutaten wurden in stark verschmutzten Behältnissen aufbewahrt. Eine tägliche Grundreinigung schien auch hier nicht stattgefunden zu haben. Angesichts der wiederholten hygienischen Verstöße prüfen die Kontrolleure jetzt die Zuverlässigkeit des Betreibers.

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Bei der Stadt Erfurt setzt man auch weiterhin auf konsequente Überwachung der ganzen Läden. „Unsere Kontrolleure leisten einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Verbraucher in Erfurt gesundheitlich unbedenkliche und korrekt gekennzeichnete Lebensmittel erhalten“, sagte Amtstierärztin und Lebensmittelüberwachungs-Leiterin Susanne Schulze. Der Bericht zeige deutlich, dass die Mitarbeiter konsequent handeln, wenn Mängel festgestellt oder gemeldet werden, die eine Gefährdung der Verbraucher vermuten lassen.