Nicht umsonst tummelt sich der Erfurter Weihnachtsmarkt Jahr für Jahr in den Toplisten der schönsten Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland. Die Atmosphäre vor dem Dom und St. Severi ist einfach schwer zu toppen. Jahr für Jahr zieht es etliche Touristen in die Domstadt, um sie einmal live miterleben zu können.
Dass aber Stimmung auch Geld kostet, das musste die Stadt bereits letztes Jahr schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Nachdem die GEMA-Kosten plötzlich in die Höhe schnellten, führte das zu erbitterten Protesten auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt. An manchen Tagen war so überhaupt keine Musik zu hören. In diesem Jahr kam dann der nächste GEMA-Schock für die Verantwortlichen und die Stadt schrammte nur knapp an einer Katastrophe vorbei. Thüringen24 hat sich mit dem zuständigen Beigeordneten Tobias Knoblich unterhalten und gefragt, wie lange das noch gut gehen kann.
Weihnachtsmarkt Erfurt steht vor dem Kollaps
Das Problem? Laut der Stadt hat die GEMA die Berechnungsgrundlage für den Weihnachtsmarkt in Erfurt neu gesetzt. Plötzlich standen für Erfurt ganze 84.000 Euro auf die Quittung – mehr als 50.000 Euro mehr, als im Programmbudget eigentlich vorgesehen waren. Trotzdem hielt die Stadt an ihrem Bühnenprogramm fest, kündigte im gleichen Atemzug aber auch an, rechtliche Schritte zu prüfen.
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„Da die Landeshauptstadt erst am 19. November von der neuen Berechnungsgrundlage und damit verbundenen massiven Erhöhung der GEMA-Gebühren erfahren hat, war es nicht mehr möglich, eine Änderung am Programm vorzunehmen“, erklärt Knoblich die Entscheidung. „Die Verträge mit den Künstlerinnen und Künstlern als auch mit den Technikunternehmen waren bereits geschlossen.“
Jahr für Jahr würden sich 84.000 Euro im Stadthaushalt aber nicht für das Programmbudget rechtfertigen. „Das jährliche Programmbudget liegt bei 30.000“, sagt dazu Knoblich. „Die angesetzten GEMA-Gebühren von über 80.000 Euro stehen hier in keinem Verhältnis.“
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Ob es auch dieses Jahr wieder zu Protesttagen ohne Bühnenprogramm und Musik kommen wird? Offiziell geplant ist jedenfalls nichts, bestätigt der Beigeordnete. „Allerdings hat die Stadt bereits kostenbedingt ihr Bühnenprogramm eingekürzt, weswegen Montag und Dienstag kein Programm stattfinden wird.“
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Wie genau die rechtlichen Schritte aussehen könnten, die Erfurt gegenüber der GEMA gehen könnte – das konnte Knoblich im Thüringen24-Gespräch noch nicht genau sagen. Das werde derzeit noch im Detail geprüft.