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Erfurt: Angst-Zug nach Suhl! Freistaat greift durch – und zieht Konsequenzen

Die Bahnstrecke zwischen Erfurt und Suhl ist die Angststrecke für Fahrgäste und Personal. Nun hat sich der Freistaat in die Sache eingemischt.

In den Zügen der Süd-Thüringen-Bahn gibt es große Probleme. (Archivbild)
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Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Diese Strecke ist der absolute Albtraum für Fahrgäste und Zugbegleiter. Das Personal soll auf der Zugstrecke zwischen Erfurt und Suhl immer wieder beleidigt und angegriffen worden sein.

Die Stimmung der Fahrgäste auf dieser Strecke sei so angespannt, dass teilweise Ehemänner ihre Frauen zur Arbeit begleiteten und Mitarbeiter über die Gleise geflüchtet seien. Nun hat sich die Landesverwaltung in die ganze Geschichte eingemischt.

Erfurt: Fahrgäste bespuckt und angegriffen

Dass das Personal der Süd-Thüringen-Bahn Angst haben muss, ihren Arbeitstag anzutreten, hat die Landesregierung auf den Plan gerufen. Seit Herbst 2023 soll sich die Lage in den Zügen zwischen Erfurt und Suhl dramatisch verschlimmert haben. Einzelne Personen oder auch Gruppen waren aggressiv gegenüber des Personals oder auch anderer Fahrgäste geworden. Sogar Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow wurde Anfang des Jahres ins Boot geholt – so sehr belastete die Situation Fahrgäste und Belegschaft.

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Jetzt ist der Fall bei der Thüringer Landesregierung gelandet. Künftig soll in den Zügen zwischen Erfurt und Suhl zusätzliches Sicherheitspersonal eingesetzt werden. Konkret geht es um die Linien RE 7, RE 50 und RB 44. „Die Thüringer Landesregierung nimmt die Sicherheitsvorfälle auf der Strecke Erfurt – Suhl sehr ernst. Daher unterstützen wir die Ei-
senbahnverkehrsunternehmen finanziell bei den Kosten für zusätzliche Sicherheitsdienste. Die entsprechenden Verträge mit der Süd-Thüringen Bahn und DB Regio AG sind nun unterzeichnet. Der Freistaat Thüringen wird die Finanzierung zusätzlicher Sicherheitsleistungen zunächst bis Dezember 2024 übernehmen. Für die Sicherheit in den Zügen setzen wir rund 336.000 Euro ein“, so Ministerin Susanna Karawanskij anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Erfurt: Freistaat greift hart durch

Mit Hilfe der zusätzlich eingesetzten Sicherheitsleute soll es künftig auch wieder möglich sein, die Fahrausweise zu kontrollieren. Das Personal soll nun erstmal bis Ende 2024 vom Freistaat finanziert werden. Dann wolle man die Sicherheitslage in den Zügen zwischen Erfurt und Suhl neu bewerten.

Über das schlimme Verhalten der Fahrgäste hatte die „Bild“ berichtet. Demnach hatte es Hinweise darauf gegeben, dass es sich bei den Tätern vor allem um Migranten und Flüchtlinge aus der Unterkunft in Suhl handle. Die Bundespolizei dagegen warnt vor so subjektiven Wahrnehmungen: „Die Umstände werden teils emotionalisiert“, sagte ein Sprecher der Zeitung. 


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Der Freistaat hat zusätzlich zur Kostenübernahme der Sicherheitsmaßnahmen auch versichert, dass „in zukünftigen Verkehrsdurchführungsverträgen eine verbindliche Quote für Sicherheitspersonal in Höhe von 10 Prozent vorsehen.“ So soll finanziell abgesichert werden, dass die Verkehrsunternehmen im Freistaat aus eigener Kraft zusätzliche Sicherheitsunternehmen beanspruchen können.