Das sonnige Wochenende ist rum – das Bier-Festival „Flanieren mit Bieren“ am Erfurter Zughafen (wir berichteten) war gut besucht. Etliche Besucher nutzten das sonnige Wetter, um die verschiedensten Genüsse einer Hopfenkaltschale zu erkunden.
Auch wir von Thüringen24 waren mittendrin statt nur dabei – und haben nicht nur das Erfurter Bier vom Heimathafen genossen, sondern auch an einer Bierverkostung teilgenommen. Und dabei etliches gelernt, auch für Zuhause. Wie deine perfekte Bierverkostung gelingt – oder du am besten dein Lieblingsbier genießt – erfährst du hier.
Erfurter Bier-Experte klärt auf
Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie du dein Bier am besten genießen kannst? Ganz gleich, ob es dabei um deine Lieblingssorte geht, oder du eventuell sogar selbst eine kleine Bier-Verkostung auf die Beine stellen willst. Die nachfolgenden Tipps des Erfurter Bier-Experten Carsten Roth solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen.
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Carsten ist wohl, zumindest in Erfurt, DER Bier-Experte schlechthin. Er absolvierte mehrere Bierbraukurse, organisiert Bier-Tastings und hatte sogar mal einen Bier-Laden in der Futterstraße. Klar, dass er beim Festival „Flanieren mit Bieren“ nicht fehlen darf. Und so hat er sprichwörtlich einen Koffer voller Tipps, wenn es um das Brauen, aber auch das Trinken von Bier geht.
Los geht es zum Beispiel mit der richtigen Temperatur. Klar, mit der „Kühlschranktemperatur“ macht man prinzipiell nichts verkehrt. Doch Carsten weiß es natürlich genauer: „Man nimmt den Alkoholgehalt, der hinten auf jeder Flasche steht, und dann plus drei“. Schütteln wir uns mal ein Beispiel aus dem Ärmel. Das Apoldaer Premium Pils hat 4,8 Prozent – plus die besagten drei Grad, sind wir also bei 7,8 Grad als perfekte Trinktemperatur. Wenn man es ganz genau nimmt.
Erfurt: Die besonderen ersten drei Schlucke
Natürlich ist auch das Glas wichtig. Hier geht es nicht darum, bei brennender Hitze das wohlverdiente kühle Bier einfach zur Erfrischung direkt aus der Flasche in den Hals zu kippen – hier geht es um die besonderen Biere zu besonderen Momenten, wie bei einer Verkostung. Da sollte es schon ein ordentliches Bierglas sein. Und was auch wichtig ist: Bei jeder Verkostung – oder einfach beim besonderen Erleben des Biers: Die ersten drei Schlucke. Die sind laut Carsten wichtig und aussagekräftig.
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Doch, warum genau drei Schlucke? „Der erste Schluck ist der so genannte Antrunk“, weiß Carsten. „Wie vollmundig ist das Bier?“ Diese Frage soll direkt beantwortet werden. Dann folgt der zweite Schluck und das ist der Haupttrunk. „Hier geht es um die Resilienz, die Spritzigkeit, den CO2- Gehalt“. Besonders bei Weizen sei der CO2-Gehalt ein Drittel höher als beispielsweise bei Pils. Und natürlich folgt zum Schluss der dritte Schluck – und dabei geht es um die sogenannte Hopfen-Herbe. Also, wie sehr schmeckt das Bier nach Hopfen? Ist es eher bitter im Abgang? Und so weiter. „Deshalb muss das Bier auch runter. Nicht so wie bei einer Weinverkostung, bei dem man den Schluck wieder herausspuckt“, witzelt Carsten.
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Solltest du deine eigene Bierverkostung planen, ist neben der Temperatur und den „heiligen drei Schlucken“ auch wichtig, in welcher Reihenfolge du die verschiedenen Biersorten testest. Wenn es nach dem Erfurter Bier-Experten Carsten Roth geht, fängt man am besten mit einer hellen Sorte an – und arbeitet sich dann zum einen beim Alkoholgehalt als auch beim Geschmack nach oben beziehungsweise zu den charakteristischen oder auch besonderen Sorten vor.