Es gibt sie eben doch noch: Die guten Nachrichten um die Traditionsbetriebe in Thüringen. In Erfurt stand ein Unternehmen nach fast 400 Jahren und sechs Generationen vor dem Aus.
Jetzt aber konnte der Betreiber endlich verkünden, auf was viele Kunden gewartet haben. Wie es um die Zukunft eines echten Erfurter Originals bestellt ist, erfährst du hier.
Erfurter Traditionsbetrieb vor Staffelübergabe
Früher war die Landeshauptstadt eine wahre Hochburg für das grüne Gold der Brunnenkresse. Heute ist von der alten Handwerkstradition nicht mehr viel übrig. Ralf Fischer baut das Gemüse, das als besonders vitaminreich gilt, aber noch immer auf traditionelle Art und Weise an. Seine Brunnenkressen-Klinge ist die einzige noch erhaltene und aktive in Erfurt.
Fischer übernahm den Betrieb damals von seinem Vater und bewirtschaftet den Betrieb seither mit seiner Frau Karola. Mittlerweile ist er aber auch schon 70 Jahre alt und denkt über eine Staffelübergabe nach. Doch an wen? Lange Zeit hat sich ein passender Nachfolger einfach nicht finden wollen.
Erfurt: „Es geht weiter“
Am Samstag (18. Februar) verkündete Fischer aber gegenüber dem „MDR-Thüringen“ die freudige Nachricht! „Es geht weiter“, sagt er dem Sender. Eine jahrelange Suche geht damit für Fischer zu Ende. Dabei befand sich der Nachfolger im wahrsten Sinne des Wortes direkt vor der Tür.
Max Kaufhold (19) wohnt immerhin schon seit Jahren auf dem Hof der Fischers. Mit seiner Mutter ist er hierher gezogen – und balancierte seitdem über die Bohlen der Klinge. Jetzt studiert der 19-Jährige in Jena Lehramt für Biologie und Geschichte.
Auch spannend:
Als dann die Frage aufkam, ob er den Betrieb nicht weiterführen wolle, zögerte er nicht lange. Der Plan: Er will den Brunnenkresseanbau im Nebenberuf mit Freunden weiter betreiben. „Einer muss es ja machen“, lacht er gegenüber dem „MDR-Thüringen“. Die Erfurter Puffbohnen werden ihm da nicht widersprechen.