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Erfurt: Kommt das „Casting“ für Straßenmusiker?

Erfurt: Kommt das „Casting“ für Straßenmusiker?

Ramm Tamm Tilda Straßenmusik aus Erfurt
Die Straßenmusiker von Ramm Tamm Tilda sind unsere Band der Woche bei #onstage. Foto: rbpphotography.de
  • Kommt das „Casting“ für Straßenmusiker?
  • Erfurt denkt jedenfalls darüber nach
  • Freitag: „Fête de la Musique“

Erfurt spielt mit dem Gedanken, Straßenmusiker künftig erst nach einem Vorspielen musizieren zu lassen. Aktuell werde über eine entsprechende Novelle der Stadtordnung nachgedacht, hieß es auf dpa-Anfrage aus der Stadtverwaltung.

Straßenmusik in Erfurt soll aufgewertet werden

Konkret gehe es darum, die Qualität der Straßenmusik in Erfurt aufzuwerten, indem die Künstler zuerst einer Jury eine Kostprobe geben müssen. Ähnliche Verfahren gibt es bereits in anderen Städten Deutschlands, etwa in München. In den Städten in Thüringen ist ein solches Vorspielen bislang aber unüblich.

Musik von der Straße erklingt auf alle Fälle am Freitag zum „Fête de la Musique“ nicht nur in einigen Thüringer Städten: Das aus Frankreich stammende Format verwandelt jedes Jahr zum Sommeranfang am 21. Juni Innenstädte weltweit zu Musikbühnen.

„Fête de la Musique“ in Thüringen – diese Städte machen mit:

  • Erfurt
  • Jena
  • Weimar
  • Apolda
  • Gera
  • Pößneck
  • Mühlhausen
  • Meiningen

Hier gibt es dann am Freitag kostenlose, teils spontane Konzerte verschiedener Straßenmusiker – ganz ohne Casting.

Grüne in Erfurt mit scharfer Kritik

Dass in Erfurt tatsächlich über ein Vorspielen nachgedacht wird, kritisieren die Grünen. „Ausgerechnet einen Tag vor der ‚Fête de la Musique‘ mit einem solchen Vorstoß nach draußen zu gehen zeugt mindestens von absoluter Instinktlosigkeit“, so Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende der Erfurter Grünen im Stadtrat.

Offenkundig wolle Erfurt einmal mehr damit von sich reden machen, dass die Stadt Künstler bürokratisch reglementiert. „Wir als grüne Fraktion sind über derartige Vorhaben wahrlich entsetzt, erinnern sie doch stark an die Einstufungen von Kulturschaffenden aus zum Glück vergangener Zeiten.“ (dpa/ck)