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Mario Barth deckt auf: Hier verschwendet Erfurt Steuergelder in Millionenhöhe – doch dann gerät er plötzlich ins Schwärmen

Mario Barth deckt auf: Hier verschwendet Erfurt Steuergelder in Millionenhöhe – doch dann gerät er plötzlich ins Schwärmen

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Erfurt bei „Mario Barth deckt auf“: Eigentlich wollte Mario Barth Misstände in Erfurt aufdecken, doch dann gerät er plötzlich ins Schwärmen. (Archivbild) Foto: Imago/Future Image

Erfurt bei „Mario Barth deckt auf“: Rund zehn Minuten widmete sich die RTL-Show am Mittwochabend der Thüringer Landeshauptstadt. Eigentlich um aufzuzeigen, wo die Stadt Millionen an Steuergeldern verprasst haben soll.

Doch dann kommt Mario Barth plötzlich ins Schwärmen. Offenbar ist der Berliner dem Charme von Erfurt am Ende doch erlegen.

Mario Barth: Erfurt verschwendet Steuergelder in Millionenhöhe

Zugegeben: Die Fälle die Barth „aufgedeckt“ haben will, sind in Thüringen bereits ein alter Hut. So etwa das Straßenlaternen-Projekt in der Andreasstraße am Dom. 2013 wurde hier unter großem Buhei die vermeintlich intelligente Beleuchtung erstmals angeschaltet – doch dummerweise spendeten sie kaum Licht. Große Teile, insbesondere die Bürgersteige, lagen im Dunkeln. Fünf Jahre später sah die Stadtverwaltung es ein und setzte wieder auf klassiche – weniger intelligente Beleuchtung. Aber immerhin LED. Kostenpunkt: 1 Millionen Euro plus weitere 40.000 für den Austausch.

Ungenutzte Rasenheizung im Steigerwaldstadion

Die Rasenheizung im Steigerwaldstadion durfte natürlich auch nicht fehlen. 887.313 Euro netto seien ausgegeben worden, um die Wärmequelle einzubauen. Doch angeschaltet wurde sie nie, monierte der Steuerzahlerbund bereits im November vergangenen Jahres in seinem neuen Schwarzbuch.

„Radhaus“ soll Blindenstreifen von Fahrrädern befreien

Das Schwarzbuch hatte damals auch schon das „Radhaus“ am Erfurter Hauptbahnhof aufgegriffen. Als die neue Parkstation im Mai 2016 übergeben wurde, waren die Kosten von geplanten 395.980 Euro auf 484.000 Euro angestiegen – Folgekosten nicht mit einberechnet.

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In der RTL-Show kommt auch Michael Panse (Vorsitzender der Stadtratsfraktion der CDU) zu Wort und äußert sein Unverständnis. Man hätte sich den Standort nicht erst nach Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes überlegen sollen. Denn das Problem der wildparkenden Fahrräder ist noch immer nicht gelöst, während das „Radhaus“ nur zu 40 Prozent ausgelastet sei. Der Blindenstreifen – der Blinden mit Gehstock bei der Orientierung helfen soll, wird nach wie vor mit Räder blockiert.

Der vierte Fall, den Mario Barth in seiner Show aufgreift, war weniger spektakulär: Ein gescheiteter Grundstückverkauf, beidem die Stadt den Käufern demnach 30.000 Euro Schadensersatz zahlen musste.

Hier hat Erfurt Millionen Euro verprasst

  • Straßenbeleuchtung Andreasstraße: 1, 04 Millionen Euro
  • Rasenheizung Steigerwaldstadion: 887.313 Euro
  • „Radhaus“ Erfurt Hauptbahnhof: 484.000 Euro
  • Rückabwicklung Grundstückkauf: 30.000 Euro

Soviel zu den verprassten Millionen. Nach den Bildern aus Erfurt kann Mario Barth sich aber nicht zurückhalten und verfällt plötzlich ins Schwärmen: „Ist ´ne schöne Stadt. Kann ich nur jedem empfehlen. Wenn man ´ne Städtereise machen will, dann fahrt nach Erfurt!“, so Barth. Aber damit nicht genug“ Ist ´ne tolle Stadt“, wiederholt er in anderen Worten, „tolle Menschen, die da leben“. Erst im Januar trat der Comedian in der ausverkauften Messehalle in Erfurt auf und machte sich dort schon lustig über das Baustellen-Chaos in Erfurt.

Zu sehen ist die Sendung und das Liebesbekenntnis an Erfurt vom 13. März in der TVNOW-Datenbank.