Erfurt.
Am 9. November soll die Jagd in den Thüringer Landesforsten verboten werden. Aus Pietätsgründen. Verfügt hat dies einem Medienbericht zufolge die Thüringer Landesagrarministerin Birgit Keller (Linke).
In dem Bericht der Zeitung „Thüringer Allgemeine“ vom Samstag wird Kellers Verfügung so zitiert, dass sie als Zeichen der Pietät vor dem 80. Jahrestag der Novemberpogrome der Nationalsozialisten am 9. November 1938 in den landeseigenen Wäldern an diesem Tag jegliches Schießen und den Einsatz von Jagdhunden untersage.
Sie sei davon überzeugt, „so gebietet es uns das Gedenken“, so die Landwirtschaftsministerin.
Knapp tausend Jäger im Thüringer Forst von Jagdverbot am 9. November betroffen
Der Tag sei eine Zäsur in der deutschen Geschichte mit dem Beginn der systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Auch in den nächsten Jahren solle am 9. November „entsprechend verfahren“ werden.
Unterstützung bekomme Keller von der Thüringer Opposition. Er finde das richtig, sagte der Vorsitzende des Agrarausschusses im Thüringer Landtag, Egon Primas (CDU), der Zeitung: „Frau Keller hat meine Unterstützung.“
Von dem Verbot seien laut der Landesforstanstalt „Thüringenforst“ knapp tausend Jäger betroffen. In elf der 24 Forstämter seien am 9. November Gesellschaftsjagden angesetzt gewesen. Man habe den geladenen Gästen nun einen Ersatztermin in Aussicht gestellt. (epd/lin)