Die frühe Sommerzeit lockt viele Menschen in die Natur und die Lebensfreude bei vielen Menschen steigt an. Bei einem Thüringer Tierheim hingegen beginnt genau in den Wonnemonaten allerdings eine besonders stressige Phase.
Denn nicht nur die Menschen blühen auf mit Frühlingsgefühlen. Auch viele Streunerkatzen werden rollig und das führt in den Tierheimen zu großen Problemen! Nur eine Sache kann aus Sicht der Einrichtungen dagegen helfen.
Thüringer Tierheim: Ein Ansturm wird erwartet!
Im Frühling werden besonders viele Katzen rollig. Die längere Lichteinstrahlung sorgt laut Bundestierärztekammer für vermehrte Sexualhormone – und das führt dann gerade bei Straßen- oder sogenannten Streunerkatzen zu viel Nachwuchs. Das macht sich in den Tierheimen bemerkbar. „Ende März werden die ersten Kitten geboren“, erklärt Sandra Mühle, Geschäftsstellenleitung des Tierheim-Nordhausen. Richtig Hochkonjunktur sei dann so ab Mai und Juni zu erwarten – wenn die Kitten zum Vorschein kommen. „Dann ist auch mit einem Ansturm zu rechnen“, so Mühle.
Im letzten Jahr habe das Tierheim einen Durchlauf von 250 Katzen gehabt. Bei anderen Vereinen soll die Rede von 500 Katzen sein. Für die stressige Zeit wird laut Mühle alles vorbereitet. Zimmer bereinigt und sterilisiert, Futter wird vorbereitet. Die Kollegen nehmen sich ihren Resturlaub im Frühling, damit sie später gewappnet sind – wenn der Katzen-Ansturm kommt. Und trotzdem: Leicht ist diese Zeit nicht.
Die größten Herausforderungen
Jede Katze erfordert eine andere Fürsorge. Erwartet die Katze ihre Jungen noch oder ist sie bereits Mutter? In welchem Raum kann sie untergebracht werden? „Kommen Kitten, kommen sie erstmal auf die Quarantäne-Station“, erklärt Mühle. Zunächst wird geschaut: Wie groß sind sie, wie alt sind sie. „Umso älter ein Kitten, umso wahrscheinlicher ist es, dass es wild ist.“ Dann müsse man es im Tierheim zähmen. Die größte Herausforderung: Einzelkinder und Findelkinder.
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„Allgemein sind Flaschenbabys eine große Herausforderung“, so Mühle. Wenn vorher nichts im Tierheim los war und plötzlich 20 Kitten untergebracht werden, entstehe ein großer Reinigungsaufwand. „Die sauen natürlich auch rum“, erklärt die Leiterin. Ein weiteres Problem: Oftmals werden die Katzenmütter erst Tage später eingefangen. Sie nehmen ihre Kinder dann nicht mehr an. Zudem kommen noch die tierärztlichen Untersuchungen sowie Impfung und das Chippen der Katzen auf die Pfleger zu. Erst dann können sie in die Vermittlung gehen.
SO kannst du helfen
Um die Pfleger in den Tierheimen zu entlasten, hat Mühle einen Wunsch für Katzenbesitzer: „Der Appell ist immer derselbe. Dass man seine Katzen kastrieren lassen soll, weil man sieht dann halt auch wirklich viel Elend.“ Die Tiere, die ins Tierheim kommen, seien oft in einem schlechten Zustand – sie würden unter Zecken, Flöhe, Milben, faulige Zähnen leiden. „Kastration ist unglaublich wichtig. Die leiden da ja auch wirklich darunter“, sagt Mühle. Wenn man etwas sehe, soll man nicht ewig warten, sondern gleich aktiv werden. „Umso eher wir sie sichern, umso eher haben wir auch eine Chance sie zu zähmen und zu vermitteln. Das ist ganz wichtig.“ Und nicht nur das.
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Wenn man eine Katze im Garten finde, könne man versuchen, sie anzufüttern. Damit entlaste man die Tiervereine in ihrer Arbeit. „Wir schaffen das nicht, ständig irgendwo hinzufahren“, erklärt Mühle. Die Priorität: Die vielen Tiere im Tierheim. Sie könne nicht von ihren Mitarbeitern verlangen, dass sie noch bis spätabends versuchen, Kitten zu sichern. Wichtig sei also die aktive Beteiligung. „Weil Tierschutz geht uns am Ende alle was an“, bemerkt die Leiterin.