Wenn die Thüringer für eins bekannt sind, dann ist das ihre Wurst. Ob Knackwurst, Rotwurst oder Rostbratwurst, die Thüringer haben’s einfach drauf. Auf ihre Kreationen sind sie auch mächtig stolz.
Schließlich kriegt kein anderer so eine gute Wurst hin. Umso kurioser ist es, dass eine ursprünglich aus Thüringen stammende Wurst in Tschechien große Wellen schlägt – und im Freistaat fast in Vergessenheit geraten ist.
Unbekannte Wurst mit Thüringer Ursprung?
Kennst du die „Gothajský Salám“? Nein? Das ist kein Wunder. In Thüringen kennt diese Wurst fast niemand mehr. Dabei hört man schon aus dem Namen raus, dass die Wurst irgendwie mit der Stadt Gotha verbunden ist. Tatsächlich scheint sie auch genau dort im 18. Jahrhundert ihren Ursprung gefunden zu haben.
Gothaer Fleischermeister entwickelten eine haltbare Wurst und nannten sie Zervelatwurst – uns ist sie heute bekannt als Salami. Die Idee war so vielversprechend, dass in Gotha und Walterhausen riesige Fabriken entstanden. Laut MDR Thüringen wurde die Wurst in viele Länder exportiert – auch nach Tschechien. Alle wollten etwas abhaben von der Zervelatwurst.
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In Tschechien ist sie der Dauerbrenner
In Deutschlands östlich gelegenen Nachbarland waren die Menschen gleich Feuer und Flamme für die Wurst. Mit den Jahren hat sie sich dort zu einer echten Delikatesse entwickelt und sich auch einen eigenen Namen gemacht: Dort kennt man sie als „Gothajský Salám“.
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Im Gegensatz zur Ursprungsstadt kennt sie dort jeder. Davon profitieren die tschechischen Fleischverkäufer gewaltig. Lukáš Zeman, Betreiber eines Feinkostladens in der Prager Innenstadt, verkauft sie laut MDR täglich an interessierte Kunden. „Manche mögen sie, manche nicht. Aber es gibt keine andere Salami wie sie“, erklärt Zeman.