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Tierpark Gera: Besucher-Verhalten bringt Tiere in Gefahr! „Sind dran gestorben“

Immer wieder gefährdet das Fehlverhalten von Besuchern im Tierpark Gera die Gesundheit der Tiere. Nun greift das Team durch.

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Die schönsten Zoos und Tierparks in Thüringen

Lust mit wilden Tieren auf Tuchfühlung zu gehen? Wir stellen die schönsten Zoos und Tierparks in Thüringen vor.

Der Tierpark Gera ist für viele Menschen DER Anlaufpunkt, um entspannt neue Tierarten zu entdecken, während sie gleichzeitig die wunderschöne Natur Ost-Thüringens beobachten können. Auf dem 20 Hektar großen Gelände am Martinsgrund tummeln sich ganze 70 verschiedene Tierarten, die nur darauf warten, bestaunt zu werden.

Der Ort bietet die perfekte Kulisse, um endlich so manch einer interessanten Tierart näherzukommen. Genau bei solchen Vorhaben überschreiten manche Besucher allerdings Grenzen. Und nicht nur das. Sie gefährden damit das Leben der Tiere! Eine Mitarbeiterin vom Tierpark erzählt Thüringen24, was schon alles vorgefallen ist.

Fehlverhalten führte schon zum Tod im Tierpark Gera

Immer wieder möchten Besucher den Tieren näher kommen. Sie streicheln. Eine Bindung aufbauen. Wenn der erste Anlauf mit der körperlichen Nähe nicht funktioniert, probieren sie die Tiere mit Essen zu locken – und greifen dabei auch gerne mal in die eigene Proviant-Box. Äpfel, Birnen, Brote oder sogar Lollis werden dann ausgepackt und an die Bewohner des Tierparks verfüttert.

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Auch wenn die Menschen denken, dass sie den Tieren dabei etwas Gutes tun, so schaden sie ihnen in den meisten Fällen nur damit. „Es kommt leider viel zu häufig vor, besonders an schönen Wetter-Tagen“, erzählt die Mitarbeiterin Katharina Häßelbarth gegenüber Thüringen24. Das große Problem ist dabei oft nicht das Essen selbst, sondern die Verpackung, die auch im Gehege fallen gelassen wird. „Das nehmen sich die Tiere und verspeisen es dann auch“, sagt Häßelbarth und ergänzt: „Tiere sind davon tatsächlich auch schon krank geworden und auch schon daran gestorben.“

Das Problem trete vor allem in dem begehbaren Berberaffenwald auf, wo die Tiere sehr neugierig sind. Aus Sorge um die Tiere macht der Tierpark-Gera jetzt auf die Situation in einem Facebook-Post aufmerksam. Der Park bittet die Besucher, „im Interesse der Gesundheit unserer Tiere“ von der Fütterung durch mitgebrachtes Essen abzusehen.

Besucher geben Tiere in Kartons ab

Neben der Essens-Thematik brennt den Mitarbeitern aber noch ein weiteres Thema auf der Seele. In der Vergangenheit ist es schon vorgekommen, dass Tiere in Kartons vor geschlossener Tür abgelegt wurden. Erst in der letzten Woche (3. bis 9. März) stand plötzlich ein Karton mit einer Schildkröte vor der Tür, die glücklicherweise gerettet werden konnte. „Bei den derzeit noch herrschenden Nachtfrösten ist das natürlich für die Tiere mitunter lebensbedrohlich“, erklärt Häßelbarth.

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Generell nimmt der Tierpark Gera immer wieder Tiere auf. „Wir haben häufig Anfragen, ob wir Tiere wieder zurücknehmen oder wieder aufnehmen, das ist kein Problem. Die Leute können bei uns anrufen, wenn sowas ist. Dann wird das individuell abgesprochen, ob wir die Möglichkeit haben, die Tiere bei uns aufzunehmen“, so die Mitarbeiterin.


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Es gibt alternative Möglichkeiten

Komplett verboten ist die Fütterung bei vielen Tierarten im Tierpark übrigens nicht. Wer das Bedürfnis hat, ihnen einen kleinen Snack anzubieten, der kann vorher bei den Tierpark-Kassen vorbeischauen und dort artgerechtes Tierfutter kaufen.