Das Wetter in Thüringen deutet auf einen verfrühten Frühlingsanfang hin. Die Sonne scheint, die Temperaturen klettern über zehn Grad und die Menschen zieht es immer öfter auf einen Spaziergang nach draußen. Aber nicht nur die Menschen werden von den Temperaturen wie magisch angezogen.
Auch die Störche machen eine verfrühte Rückkehr in den Freistaat. Und die kommt mit einigen Gefahren.
Sie kommen immer früher nach Thüringen
In Thüringen wurden 2024 der höchste Bestand an Störchen seit 150 Jahren gezählt – etwa 181 Brutpaare. Im Anfang März 2025 sind bereits 80 Prozent der langjährigen Storchenhorste, wo die Tiere wohnen, besetzt. Das war aber nicht immer so. Noch vor 50 Jahren haben die Vögel ihre Rückkehr von Mitte März bis Ende April angetreten. Das erklärt Klaus Schmidt von der NABU Thüringen. Sogar Anfang Januar seien ein paar von ihnen bereits gesichtet worden. Zu der Zeit treten aber auch immer wieder frostige Tage auf, weshalb die früh zurückgekehrten Storche wieder in den Süden geflogen sind – doppelte Arbeit also.
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Etwa zehn bis 15 der Weißstörche waren aber auch ganz hart im Nehmen und haben den gesamten Winter in Thüringen verbracht. Das ist laut Schmidt keine Seltenheit, denn die kälteren Temperaturen stellen für sie kein Problem dar. Wichtig ist nur, dass sie genügend Nahrung finden. Das ist nicht immer der Fall.
Tödliche Falle
Bei geschlossener Schneedecke beispielsweise haben die Störche Probleme an ihre Nahrung zu gelangen. Das ist aber nicht das Problematische am Winter. Was allerdings wirklich gefährlich werden kann, ist, wenn die Störche auf Kompostieranlagen nach Nahrung suchen. Dort gelangen neben Insekten auch ganz schnell Kunststoffreste oder Gummiringe in deren Mägen. „Auf diese Art und Weise gab es in den letzten Jahren vielerorts Todesfälle, auch in Thüringen“, schreibt der NABU.
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Neben der Nahrungssuche verläuft auch die Nestsuche nicht immer nach Plan. Storchennester sieht man oft auf Häuserdächern oder hoch am Baum. Die Höhe scheint eine wichtige Rolle zu spielen. So kommt es, dass sie sich ihr Nest auch mal auf Hochspannungsmasten und auf Elektroleitungen bauen, was zu technischen Problemen führen kann. „Deshalb sollten gerade jetzt die zuständigen Anlagenbetreiber problematische Horstbauaktivitäten aufmerksam kontrollieren“, so der NABUThüringen.