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Thüringen: Wetter-Experte knickt ein! „FaschistInnen werden sich freuen“

Wetter-Experte Jörg Kachelmann erteilt Thüringen eine Absage. In sozialen Medien sorgt er damit für ein Beben.

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© imago images/STAR-MEDIA

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Donnerwetter in Thüringen! Ein bekannter Wetter-Experte sah sich vor einem geplanten Auftritt in Thüringen gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Ein Beitrag in sozialen Medien sorgte für ein Beben.

Der Experte wettert darin auch gegen die AfD. Die Reaktion aus Thüringen folgte prompt.

Thüringen: Experte sagt Veranstaltung ab

Jörg Kachelmann von der 2015 gegründeten „Kachelmann Group“ sind Kontroversen nicht fremd. In der Vergangenheit waren es aber weniger politische Diskussionen, wegen derer er es in die Schlagzeilen schaffte. Mit seinem Stil der Wetter-Berichterstattung und seinen Klare-Kante-Positionen eckte er auch mal auch bei den Behörden an. Mit seiner jetzigen Absage hat das aber nichts zu tun.

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„Die Firma hat eine Anfrage für einen Vortrag im Herbst in einer Thüringer Kleinstadt bekommen“, schreibt Kachelmann auf „X“ (ehemals Twitter). Und weiter: „Die AfD-FaschistInnen werden sich darüber freuen, wir haben aus Sicherheitsgründen abgesagt, weil wir und ich so viele Drohungen bekommen.“ In der Kommentarspalte ergänzt er, dass er niemanden aus seinem Unternehmen zumuten wolle, dass er seinetwegen zu Schaden komme.

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Wetter-Experte Jörg Kachelmann erteilt einer Veranstaltung in Thüringen eine Absage. (Screenshot) Foto: "X" / Screenshot: Thüringen24

In der Vergangenheit wurde Kachelmanns Ton – vor allem im Kontext mancher Verschwörungstheorien – in sozialen Medien schärfer. Ob das mit den Drohungen zusammenhängt, die Kachelmann und sein Team erhalten haben sollen, ist nicht klar. Laut „Bild“ sollen aber zwischenzeitlich 100 Gewalt- und Morddrohungen beim Unternehmen eingegangen sein.

Thüringer Politik reagiert auf den Beitrag

Reaktionen auf den Beitrag kamen unter anderem von der CDU Thüringen. „Demokratie erodiert, wenn nicht mehr gesagt werden kann, was man sagen will“, erklärt der Landesverband. „Die Meinungsfreiheit ist fundamental für unsere Gesellschaft. Es darf keine No-Go-Areas geben – und die gibt es auch nicht.“ Man wolle für Kachelmann jede Veranstaltung möglich machen. Ein Angebot, das der Wetter-Experte dankend ablehnte.

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„Danke, aber Sie bekommen nicht die Post, die ich bekomme, vielleicht könnten Sie es dann eher nachvollziehen.“

Auch Katrin Göring-Eckardt (Grüne) kommentierte den Beitrag. „Als Arbeitgeber haben Sie eine Verantwortung gegenüber Ihren Mitarbeitenden. Das Gefühl kenne ich und ich kann Sie und auch Ihre Entscheidung sehr gut verstehen“, schrieb die Politikerin. „Doch ich freue mich über jede und jeden, der uns mit den Rechtsextremisten hier nicht allein lässt. Denn die vielen Menschen, die hier ihren Lebensmittelpunkt haben, können nicht wegsehen, nicht weglaufen.“


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An seiner Entscheidung rüttelt der Experte deswegen nicht. Sein Ausblick liest sich düster:

„Ich hätte nie gedacht, dass es No-Go-Gegenden für uns geben würde, wo es zu unsicher ist, um an einer Veranstaltung zu sein, oder abends dort noch wegkommen zu wollen. Die AfD wird vielleicht mehr ’national befreite Zonen‘ bekommen. Die Menschen, die mit dem Tourismus zu tun haben, werden es nicht leicht haben.“

Jörg Kachelmann auf „X“ (ehemals Twitter)