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Thüringer Unternehmen mit Rekord-Zahlen – aber auch mit tiefen Sorgenfalten

Das Halbleitergeschäft bei Jenoptik läuft, aber von der Auto-Industrie kommen weniger Aufträge. Daher ist die Freude etwas gedämpft.

Jenoptik-Vorstandschef Stefan Traeger legte erste Zahlen vor.
© IMAGO/Roman Möbius

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Eines der erfolgreichsten Unternehmen Thüringens hat eigentlich Grund zum Feiern. Betonung auf eigentlich.

Denn trotz aller Erfolge wächst für den Großkonzern aus Thüringen auch die Ungewissheit. Und das belastet.

Thüringen: Jenoptik mit Rekordwerten!

Jenoptik gehört zu den wenigen börsennotierten Technologie-Konzernen in Ostdeutschland. Das Halbleiter-Geschäft läuft in Jena – aber von der Autoindustrie kommen weniger Aufträge… Apropos Aufträge: Vor allem die aus der Halbleiter-Industrie haben im vergangenen Jahr das Geschäft von Jenoptik angekurbelt. „Das Jahr 2024 ist für Jenoptik mit Rekordwerten bei Umsatz und Ergebnis erfolgreich verlaufen“, sagte Konzernchef Stefan Traeger am Mittwoch (12. Februar) bei der Vorlage vorläufiger Zahlen in Jena. Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds seien die Geschäftsprognose eingehalten und Produktions-Kapazitäten ausgebaut worden, so Traeger. 

Weniger Aufträge in den Büchern 

Spuren in den Auftragsbüchern hinterließen die Probleme der Automobil-Industrie, für die Jenoptik Produktions-Ausrüstungen liefert. Der Auftragseingang ging nach Unternehmens-Angaben um knapp sechs Prozent auf 1,03 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zurück. Der Auftragsbestand verringerte sich von 745 Millionen auf rund 670 Millionen Euro. Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gab Traeger noch nicht ab. Das soll erst am 25. März passieren, wenn das Unternehmen seine Jahresbilanz veröffentlicht.


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Jenoptik beschäftigt nach bisherigen Angaben rund 4.700 Menschen. Das Kerngeschäft sind optische Systeme, Laser und Messtechnik für verschiedene industrielle Anwendungen sowie die Verkehrs-Überwachung. Den größten Teil seines Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen im Ausland.

Jenoptik-Vorstandschef Stefan Traeger legte erste Zahlen vor.
Jenoptik-Vorstandschef Stefan Traeger legte erste Zahlen vor. Foto: IMAGO/Roman Möbius

Unsicherheiten beeinflussen Ausblick

Der Jenoptik-Vorstand machte bei den vorläufigen Zahlen keine Angaben zum Konzerngewinn, nur zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, das Jahresvergleich um sechs Prozent auf etwa 222 Millionen Euro stieg. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. 

„Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen.“

Jenoptik in einer Mitteilung am 12. Februar 2025

Was aber immer mitschwingt ist die Ungewissheit: Der Jenoptik-Vorstand sprach von hohen Unsicherheiten durch politische und wirtschaftliche Entwicklungen, die das Marktumfeld beeinflussten. Diese dürften sich auch in der ersten Jahreshälfte 2025 fortsetzen. Immerhin: In der Halbleiter-Industrie, ein wichtiger Abnehmer für Jenoptik-Technik, werde jedoch weiterhin mit einem Aufschwung im zweiten Halbjahr gerechnet. (dpa/ck)