Tausende Menschen haben in den letzten Tagen gegen den Rechtsruck in Deutschland demonstriert. „Omas gegen Rechts“, „Fridays for Future“ und auch die „Antifa“ gingen Seite an Seite mit Zivilisten gegen die Kooperation der CDU mit der AfD auf die Straße – und wurden dafür bezahlt? Das jedenfalls kursiert auf X und Facebook, und auch „Bild“ berichtete darüber.
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Laut „Bild“ habe der Online-Kampagnenverein Geld durch Staatsmittel erhalten, die Demos gegen Rechts der letzten Tage unterstützt. „Bild“ schreibt dazu: „Die Organisatoren dieser Demos sind häufig von Steuergeldern (mit-)finanziert.“ Dabei beruft sich die Springer-Zeitung auf das Nachrichtenportal „Nius“ ihres ehemaligen Chefredakteurs Julian Reichelt.
Demo-Geld vom Staat? Die Wahrheit hinter den Gerüchten
Beide berichten, dass das Netzwerk „Aufstand der Anständigen“, das vom Verein Campact mitgetragen wird, durch Steuergelder finanziert sei. Das käme dadurch, dass Campact der Hauptgesellschafter der gemeinnützigen HateAid GmbH sei, die wiederum „am Tropf der Bundesregierung“ hänge. So hätte Campact indirekt fast 2,5 Millionen Euro aus dem Bundesfamilienministerium erhalten.
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Campact selbst antwortete, „Bild“ habe versucht, „die aktuellen Demonstrationen gegen den Rechtsruck und die AfD zu diskreditieren.“ Gegen die Darstellung, die Kundgebungen und Campact selbst seien mit Steuermitteln finanziert worden, wehrt sich Campact. Der Geschäftsführer des Vorstands, Dr. Felix Kolb, kommentierte dazu: “Den friedlichen Protest aus der Mitte der Gesellschaft für eine Schmähkampagne gegen die demokratische Mitte zu nutzen, ist unterste Schublade und zutiefst undemokratisch.“
Die Kampagnen-Organisation Campact stellt klar, sie bekomme „weder mittelbar noch unmittelbar Fördermittel aus einem Bundesministerium oder von einer anderen staatlichen Institution. Darüber hinaus erhält Campact keine Mittel von der HateAid gGmbH. Campact bezahlt seine Beschäftigten und Kampagnen aus den ihm zur Verfügung stehenden Erträgen.“ Deren Herkunft wird jährlich für alle veröffentlicht. Doch das ist nicht das einzige Gerücht, das sich um die Demos rankt.
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Satire oder Skandal? TikTok-Video entfacht Debatte über Anti-AfD Kampagne
Schon zuvor hatten zahlreiche User in den sozialen Medien darüber spekuliert, ob gegen die CDU Protestierende damit Geld verdienen. Anhalt zu dieser Annahme bietet ein neues Video auf TikTok, auf dem ein junger Mann, Jonas Evers, bei einer Demo zu sehen ist. Er sagt: „Ich bin heute eigentlich nur hier, um mein Demo-Geld einzusammeln. Kriege 60 Euro vom Staat.“ Das Geld komme aus dem „Antifa-Tarifvertrag“, versichert der junge Mann und meint es ironisch.
Doch dieser Sarkasmus kommt nicht bei allen Usern an. Evers selbst schreibt unter das Video: „Wenn es nach den vielen Kommentaren unter meinen Videos geht, bin ich nur ein Mitläufer, der für angeblich 60 € auf die Demo geht. Das ist das lächerlichste Argument gegen uns. Leute, argumentiert halt inhaltlich, aber das ist halt wirklich kompletter Quatsch.“
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Die Behauptung ist nicht neu. Immer wieder tauchen Behauptungen solcher Art auf, werden von den Beschuldigten satirisch aufgegriffen und sich angeeignet. Hinweise auf die Richtigkeit solcher Vermutungen gibt es aber nicht.