Der Einkauf beim Discounter oder Supermarkt ist in den letzten Jahren für viele Kunden zur Herausforderung geworden. Inflation sowie gestiegene Liefer- und Energiekosten treiben die Preise für viele Lebensmittel in die Höhe. Deshalb achten nicht wenige Kunden bei Edeka, Rewe, Aldi & Co. ganz besonders auf Rabatte, Sonderangebote oder Vorteile über Loyalty-Programme.
Eine weitere Sparmöglichkeit: Auf die preiswerten Eigenmarken der Supermärkte und Discounter setzen – und teure Markenprodukte im Regal lassen. Eine Erfahrung, die viele Kunden aus ihrem Alltag bereits gut kennen. Doch wenn es nach dem Edeka-Chef Markus Mosa geht, sollte der Preisunterschied zwischen Eigenmarke und Markenprodukt längst nicht so groß sein, wie er es im Moment ist.
Klare Ansage vom Edeka-Chef
In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) schlug Edeka-Chef Markus Mosa mal so richtig auf den Tisch. „Die Markenartikel sind zu teuer“, so seine deutliche Ansage. „In den vergangenen Jahren haben die Hersteller durch Preiserhöhungen, die deutlich über die Kostensteigerungen hinausgehen, einen Preis am Regal erzwungen, der deutlich höher ist als das Niveau von Eigenmarken.“
Die Folge: Die Preisschere zwischen Eigenmarken von Edeka & Co. und den Markenartikeln großer Hersteller wachse immer weiter – und weil die Kunden dann nicht mehr bereit sind, die teuren Markenprodukte zu kaufen, verlangen eben jene Hersteller dann von Händlern wie Edeka, dass man ihre Artikel durch Rabattaktionen wieder attraktiver machen soll.
Edeka-Chef Mosa rechnet der FAS unfassbare Zahlen vor: Insgesamt habe man zuletzt bereits derart viele Markenartikel zu reduzierten Angebotspreisen verkauft, dass Edeka dadurch rund drei Milliarden (!) Euro durch die Lappen gegangen sind, die man bei einem Verkauf zum Normalpreis hätte einnehmen können.
Edeka schließt Lücken im Regal nicht aus
Und wenn die Hersteller-Forderungen nach höheren Regalpreisen jeglichen Rahmen sprengen, dann schließt Edeka-Chef Mosa auch nicht aus, bestimmte Produkte einfach nicht ins Sortiment aufzunehmen. Preisstreitigkeiten hatte die Supermarkt-Kette in der Vergangenheit häufiger – auch mit großen Konzernen wie beispielswiese „Mars“ (>> hier mehr dazu).
Lücken in den Regalen sind natürlich keine Wunschvorstellung – „aber wenn wir uns in unserer Wirtschaftlichkeit bedroht fühlen, dann müssen wir entschieden handeln.“
(mit AFP)