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Thüringen: Unternehmen plant radikalen Kahlschlag – Hunderte Mitarbeiter müssen zittern

Eine drohende Werksschließung in Thüringen sorgt für Aufregung: Zahlreiche Arbeitsplätze sollen weg – die Gewerkschaft reagiert bestürzt.

Thüringen
© IMAGO/Steinach

Am Anger: Wohin läuft die Wirtschaft? Thüringer Tendenzen, globale Zusammenhänge

In der neuen Folge de TV-Talks "Am Anger" diskutieren Dieter Bauhaus von der IHK Erfurt und Prof. Joachim Ragnitz vom ifo-Institut Dresden über die Frage: Wohin läuft die Wirtschaft? Beleuchtet werden Thüringer Tendenzen und globale Zusammenhänge.

Die Krise in der Autoindustrie trifft Thüringen mit voller Wucht. Der Zulieferer Continental plant massive Einschnitte bei seiner Kunststofftechniksparte Contitech – und das mit drastischen Folgen für die Belegschaft.

Hunderte Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, darunter 185 Stellen im thüringischen Bad Blankenburg. Für die Beschäftigten beginnt eine Zeit der Unsicherheit.

Schließung in Thüringen – Zukunft ungewiss

Nach aktuellen Plänen soll die Produktion in Bad Blankenburg bis Ende 2025 eingestellt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Aber nicht nur hier droht das Aus: Auch Werke in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen sind betroffen. Insgesamt stehen 580 Stellen auf der Kippe. Zusätzlich sollen Aktivitäten am Standort Hamburg zurückgefahren und Produktionslinien verlagert werden.

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Der Grund: Continental reagiert auf die anhaltenden Nachfragerückgänge in der Automobilbranche und der Braunkohleindustrie. Gleichzeitig will der Konzern das Autogeschäft von Contitech abspalten und zum Verkauf stellen. Die IG Metall und die Chemie-Gewerkschaft IGBCE zeigen sich entsetzt. „Das ist keine Strategie, das ist fahrlässig“, kritisierte IG-Metall-Chefin Christiane Benner.

Thüringen: Continental legte trotz Krise zu

Auch Gewerkschaftsvertreter Michael Linnartz bezeichnete das Vorgehen als „hilflos, destruktiv und demotivierend“. Der Betriebsrat spricht von einem Schock für die Mitarbeiter und wirft dem Unternehmen Verstöße gegen das Betriebsverfassungsgesetz vor. „Wir sind zutiefst betroffen und bestürzt“, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Matthias Tote und forderte ein solides Auffangnetz für die Betroffenen.


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Erst im November meldete Continental einen Gewinnanstieg um 63 Prozent. Trotzdem hält der Konzern an den Schließungen fest. Continental-Vorstandsmitglied Philip Nelles versicherte, dass der Konzern die Schließungen „so sozialverantwortlich wie möglich“ gestalten wolle. Sozialplanverhandlungen sollen nun folgen. Für viele Betroffene in strukturschwachen Regionen wie Thüringen bleibt die Zukunft dennoch ungewiss.