Der Turbo-Wahlkampf 2025 – er nimmt auch in Thüringen langsam Fahrt auf. Besonders im umkämpften Wahlkreis 192 wird der Ton langsam schroffer. Hier treten unter anderem Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD) und die Vizepräsidentin des Bundestags, Katrin Göring-Eckardt (Grüne), vertreten durch Heiko Knopf, gegeneinander an. Sie treffen auf den Skandal- und Kurzzeit-Minister Thomas Kemmerich (FDP) (vertreten durch Martin Mölders), Alexander Claus (AfD) und Gernoth Süßmuth (BSW) (vertreten durch Anke Wirsing). Zahlreiche prominente Vertreter also. Beziehungsweise eben deren Vertretungen.
Wer da das Rennen macht? Wer weiß! Im ersten Wahlkreis-Forum (organisiert von der FUNKE Medien Thüringen und der Landeszentrale für politische Bildung) flogen jedenfalls die Fetzen. Und das schon nach der ersten Frage. Im Zentrum stand die Kontroverse um die Abstimmung im Bundestag um den Fünf-Punkte-Plan der CDU.
Wahlkampf-Forum in Thüringen: „Pfui“-Rufe aus dem Publikum
Die von Friedich Merz geführte CDU konnte ihren Fünf-Punkte-Plan zusammen mit Stimmen der AfD durchbringen. Ein Vorgang, der direkt im Anschluss auf heftige Kritik stieß. Auch im Wahlforum in Erfurt (am Donnerstagabend, 30. Januar) kam das Thema direkt zur Sprache.
Ist die Brandmauer mit der Abstimmung gefallen oder nicht? Die Stimmen in Erfurt waren jedenfalls zweigeteilt. Während Micheal Hose (CDU) dem Thema „mit gemischten Gefühlen“ entgegenstand, sich aber dennoch hinter die Entscheidung stellte, fand Carsten Schneider (SPD) deutlichere Worte. Mit einem Kommentar sorgte er im Publikum für einen Aufschrei.
Dabei stellte er eigentlich nur Fest, dass es sich bei der AfD um eine „rechtsextremistische Partei“ handelt. Eine Einschätzung, die auch der Verfassungsschutz für zahlreiche Landesverbände der Partei teilt. Auch für den in Thüringen.
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Trotzdem stieß die Bemerkung bei einigen Anwesenden im Publikum offenbar auf heftigen Widerstand. „Pfui!“, schreiten einige dazwischen. Der Aufschrei und das Raunen war lautstark. So sehr, dass auch Moderator Jan Hollitzer dazwischenfunken musste.
„So etwas, wie ‚Pfui‘ akzeptiere ich nicht“, ermahnte er das Publikum.