Durch Deutschland rollt eine Insolvenzwelle. Das geht auch an Thüringen nicht spurlos vorbei.
Doch im länderweiten Vergleich steht Thüringen sogar noch relativ gut da, wie eine Analyse zeigt.
Thüringen: Mehr Insolvenzen als im Vorjahr
Die Wirtschaftskrise hat auch Thüringer Unternehmen in Schieflage gebracht. Allerdings bleibt nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform die Quote der Firmenpleiten im Freistaat bundesweit weiterhin am niedrigsten. Im laufenden Jahr werden 44 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen in Thüringen erwartet. Im Jahr zuvor seien es noch 39 gewesen. Die im Ländervergleich höchsten Insolvenzquoten weisen demnach in diesem Jahr die Stadtstaaten Berlin mit 123, Bremen mit 113 und Hamburg mit 99 aus.
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In ganz Deutschland rechnet Creditreform bis zum Jahresende mit 22.400 Unternehmensinsolvenzen. Das sei der höchste Wert seit 2015 und im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um fast ein Viertel. Auch die Zahl der bedrohten oder weggefallenen Arbeitsplätze nehme signifikant zu. In diesem Jahr seien den Angaben nach rund 320.000 Arbeitsplätze betroffen. 2023 waren das noch 205.000. Die Zahl ist damit stark gestiegen.
Deutschland als Wirtschaftsstandort geschwächt
„Mit einiger Verzögerung schlagen die Krisen der vergangenen Jahre nun als Insolvenzen bei den Unternehmen durch“, so der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch in Frankfurt. Der wirtschaftspolitische Stillstand und die rückläufige Innovationskraft hätten den Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt.
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Im kommenden Jahr wird deshalb mit einem weiteren Anstieg der Fälle gerechnet. Es könnten bald wieder Insolvenzzahlen nahe an den Höchstwerten der Jahre 2009 und 2010 in Sichtweite kommen, als mehr als 32.000 Unternehmen in die Insolvenz gingen. (mit dpa)