Veröffentlicht inPolitik

Revolte bei BSW – Mitglieder ziehen gegen Wagenknecht-Partei vor Gericht

Bei der Aufnahme von Mitgliedern ist die Wagenknecht-Partei BSW ziemlich penibel. Dagegen klagen nun zwei Mitglieder aus Hamburg.

BSW-Mitglieder wollen Klage gegen die Wagenknecht-Partei einreichen.
© IMAGO / Mike Schmidt

Keine "Junge Alternative" mehr: Wie die AfD ihr Nachwuchsproblem in den Griff bekommen will

Trotz starker Umfragewerte brodelt es bei der AfD. Immer wieder gibt es Probleme mit der Nachwuchsorganisation "Junge Alternative". Jetzt soll die AfD-Jugend neu strukturiert werden.

Bei den Ostwahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen konnte das BSW große Erfolge erzielen. Mittlerweile rutscht die Wagenknecht-Partei aber in Umfragen ab. Obendrauf sorgt ein Streit beim Bündnis für Ärger und eine Klage.

++ Dazu interessant: Wagenknecht und Promi-Unterstützer warnen vor Weltkrieg – sie vergessen wichtigen Punkt ++

BSW-Mitglieder klagen gegen Partei

Seit der Gründung des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird das Aufnahmeverfahren von Parteimitgliedern kritisiert. Jeder kann dort nämlich Unterstützer werden, aber ein Mitgliedsbeitritt ist mit ein paar Hürden wie beispielsweise einem Kennenlerngespräch verbunden. Erst dann wird man überhaupt eingeladen. Der Parteivorstand in Berlin muss die Aufnahme anschließend genehmigen. In Paragraf 4, Absatz 4 der Parteisatzung heißt es dazu: „Über die Aufnahme entscheidet grundsätzlich der Bundesvorstand.“

++ Wichtig dazu: BSW-Unterstützerin rechnet mit Wagenknecht-Partei ab – „Will sie nicht in einer Regierung sehen“ ++

Im Gegensatz dazu bieten andere Parteien direkt auf ihrer Internetseite die Möglichkeit, für eine Mitgliedschaft ihre persönlichen Daten zu hinterlassen. Danach folgt eine Entscheidung des zuständigen Ortsvereins.

Zwei BSW-Mitglieder in Hamburg haben die Nase aber voll. Sie ziehen nun wegen der Parteisatzung vor Gericht. Dejan Lazić und Norbert Weber halten die Aufnahmepraxis für rechtswidrig. „Sahra entscheidet alles“, kritisieren Lazić und Weber gegenüber „t-online“. „Das dürfte rechtswidrig sein“, so der Jurist Lazić. Eine Partei müsse „von unten nach oben“ aufgebaut werden, nicht andersherum.

Satzung „nicht vereinbar“

Im Hinblick auf die Satzung erklärte der Düsseldorfer Rechtswissenschaftler Martin Morlok bei „t-online“, dass das BSW das „Prinzip einer Kaderpartei“, also einer kommunistischen bzw. marxistisch-leninistischen Partei, verfolge. „Das ist mit der innerparteilichen Demokratie nicht vereinbar“, so der Professor für Öffentliches Recht. Landesverbände müssten wesentliche Entscheidungen treffen können, dazu gehöre auch die Aufnahme von Mitgliedern. Eine „gerichtliche Klärung wäre notwendig“, sagte Professor Morlok.


Mehr News:


Dejan Lazić und Norbert Weber haben nun den BSW-Bezirksverband Hamburg-Mitte/Nord gegründet. In ihrem Verband wollen sie jetzt weitere Mitglieder in die Partei aufnehmen. Dabei wollen sie den Bundesverband nicht in ihre Entscheidungen einbeziehen.